Rückblick auf das Jahr 2014

Silvester 2013! Wie fast immer stehe ich mit einem Glas Sekt in der Hand vor unserem Haus, und schaue den Feuerwerken zu, die rings um uns herum in den Himmel steigen. Seit dem man vor über 20 Jahren einen Böller neben mir hat hochgehen lassen und ich davon meinen ersten Tinnitus erlitten habe, lasse ich die Finger davon.

Ich sinniere über das vergangene Jahr, das sich so hoffentlich nicht wiederholt. Denn nach einem kurzen Gastspiel bei einer Transportfirma war ich wieder ein halbes Jahr arbeitslos. Aber von dem neuen Job will ich eigentlich auch nur noch weg, weil der Chef einem den Spaß versaut. Über Weihnachten und Neujahr hinaus durfte ich neben der Arbeit tagsüber nachts noch Zeitungen an die Zusteller ausfahren.

Wie in den Jahren zuvor, als ich Silvester Arbeitslos war, wünsche ich mir einen neuen Job im neuen Jahr 2014.

Silvester: hoffen auf ein besseres Jahr

Und es sieht eigentlich nicht schlecht aus! Ein Unternehmer, der für die gleiche Firma fährt wie mein Chef, will mich haben. Doch als ich bei meinem Chef kündige, zwingt dieser mich, ihm zu unterschreiben, das ich abgeworben wurde. Damit hatte sich die Sache erledigt – weil man das in der Branche eben nicht tut. Auch wenn ich den Wechsel eingeleitet habe und es daher kein Abwerben in dem Sinne gewesen ist.

Also wieder Jobcenter (weil ich kein halbes Jahr in der Firma war, ist nicht die Agentur zuständig), wieder arbeitslos melden, wieder Anträge ausfüllen und gleich einen Termin für ein Bewerbungstraining über eine Woche…

Gott sei Dank finde ich vorher noch ein Stellenangebot einer Kurierfirma hier aus Lüneburg im Angebot der Arbeitsagentur. Ich stelle mich dort vor, mache drei Tage Probearbeit und man nimmt mich.

Welch ein Glück! Denn wie mein vorletzter Arbeitgeber hält auch der letzte nichts davon, Gehälter entweder voll und ganz oder überhaupt auszuzahlen. Ein drittel meines Dezember-Gehaltes behält er ein, weil ich angeblich die mir zugeteilte Arbeit nicht gemacht, sondern an einen Kollegen weiter delegiert habe. Das Gehalt für Januar streicht er gleich ganz.

Das erste Vierteljahr: Ärger mit dem alten Chef, Freude an der neuen Arbeit

Aber glücklicherweise habe ich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und mir eine Rechtsschutzversicherung zugelegt, die meinen Anwalt bezahlt.

Die neue Arbeit macht mir Spaß, die Kollegen sind nett und freundlich. Und ich kriege sogar eine ‚Ferntour‘ ab. Zum 1. April halte ich meinen Arbeitsvertrag in der Hand.

Bin ich zuerst in Winsen / Luhe und Umgebung eingesetzt, bekomme ich jetzt die Tour Uelzen / Lüchow-Dannenberg zugeteilt. Nichts spektakuläres – zumal ich die gesamte Ecke aus meiner Zeit als Fahrer für eine Spedition quasi aus dem Effeff kenne, aber eine die es Kilometermäßig in sich hat. Allein seit Juni habe ich hier fast 59.000 KM zusammengefahren.

Und so verläuft das berufliche Jahr mit mehr Höhen als Tiefen so, wie ich mir das eigentlich schon immer gewünscht habe. Selbst das finanzielle stimmt, bekomme ich doch durch einen Kommunikationsfehler innerhalb der Büromannschaft von Anfang an 10 € die Stunde brutto.

beruflich zufrieden – und Insolvenzgeld vom alten Chef

Natürlich gibt es – wie in jeder Firma – Momente, in denen man den einen oder anderen zum Mond schießen könnte. Vor allem wenn jemand unerfahrenes als Disponent einem ‚alten Hasen‘ erzählen will, wie das so läuft. Um dann nicht nur feststellen zu müssen, das der Fahrer doch recht hatte, sondern das man ihm mit der Besserwisserei auch noch die komplette Tour zerschossen hat.

Das letzte Vierteljahr bringt dann doch noch ein unerwartetes finanzielles Wunder.

Nachdem mein letzter Chef wenige Monate nach meiner Kündigung erst die eidesstattliche Versicherung abgegeben hat, meldet er im September endgültig Insolvenz an. Ich sehe meine Felle schon davon schwimmen. Auf mein Geld hoffe ich nun nicht mehr wirklich – wie beim vorletzten Chef auch. Denn der, so erfahre ich, arbeitet für eine Zeitarbeitsfirma und verdient nicht genug, als das er mir den vierstelligen Betrag, welchen er mir schuldet, in wenigen Monaten abgezahlt haben könnte. Nur auf 50 € pro Monat will ich mich nicht einlassen. das würde mehr als 6 Jahre dauern – Nein danke!

Nachdem der Ex-Chef also in die endgültige Insolvenz gerutscht ist, empfiehlt mir mein Rechtsanwalt, schnell noch Insolvenzgeld bei der Arbeitsagentur zu beantragen. Das tue ich Ende Oktober.

Sechs Wochen lang höre ich gar nichts bezüglich dieser Angelegenheit. Dann, Anfang Dezember, erhalte ich ein Schreiben, in dem mir die Zahlung des gesamten, beantragten Insolvenzgeldes angekündigt wird. Ich erhalte die noch ausstehende Summe von Dezember 2013 und Januar 2014.

Privat bleibt es bescheiden

So gut wie es beruflich läuft, so bescheiden (ver)läuft das Privatleben. Bei mir scheint es nur zwei Extreme zu geben: Entweder bin ich wegen Arbeitslosigkeit den ganzen Tag zu Hause und kann aus finanziellen Gründen nichts unternehmen, das mein Singledasein beenden könnte. Oder ich bin den ganzen Tag beruflich unterwegs und hab dann keine Lust mehr, mich noch irgendwo hin zu bewegen.

Denn 10 bis 12 Stunden auf Achse sind auch bei einem Job der zu 95 % Spaß macht kein Pappenstiel. Zumal wenn es dann doch mal etwas mehr an Zustellungen und Abholungen auf der Tour gibt und Pause nicht nur für einen Tag mehr oder minder ein Fremdwort ist.

Zudem: Als Single mit Familienanschluss als den ich meinen Status bezeichne, hat man es auch nicht gerade leicht.

So bleiben für 2015 eigentlich nur zwei Wünsche. Der eine wäre, das es beruflich so weiter geht, wie im letzten Dreivierteljahr, und nicht nach zwei oder drei Monaten im neuen Jahr wieder Schluss ist – was ich aber auch nicht annehme. Der andere wäre, das sich in Sachen Partnerschaft dann doch vielleicht mal was ergibt, das nicht nur ein Strohfeuer bleibt wie die Geschichte mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin.

Das ich mir wünsche gesund zu bleiben, ist wohl das normalste der Welt.

Und bei Euch so??

2 Gedanken zu „Rückblick auf das Jahr 2014“

  1. Hallo Marcus,
    ich drücke dir die Daumen, dass deine Wünsche für 2015 in Erfüllung gehen. Bei der Partnersuche wirst du halt schon ein bisschen aktiv werden müssen. Aber das kriegst du auch noch hin.
    Viele Grüße
    Ann-Bettina

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    • Hallo Ann-Bettina!

      Danke für die lieben Wünsche und das Daumen drücken.

      Das ich hinsichtlich einer Beziehung aktiver werden muss, ist mir klar. Nur ist das eben leider auch schwierig bei einer 50 – 60 Stunden-Woche, die ich vorerst auch noch ein wenig brauche, um finanziell wieder auf einigermaßen soliden Beinen zu stehen, am WE dann auch noch unterwegs zu sein.

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