Als ich vor fast 23 Jahren meinen Führerschein gemacht habe, hätte ich auch gerne den der Klasse 2 (heute C und CE) gemacht. Leider hat das fehlende räumliche Sehen diesen Wunsch unmöglich gemacht. Heute bin ich froh, das ich ’nur‘ den FS der Klasse 3 habe.
Ich fahre zwar immer noch gerne Auto – je mehr Kilometer desto besser -, aber den Stress der großen möchte ich nicht haben. Und zum zweiten ist der Job, eben auch bedingt durch den Stress, nicht ganz ungefährlich.
Das zeigt sich die letzten 14 Tage wieder einmal ganz besonders deutlich auf der Autobahn 2, der Hauptachse vom Ruhrgebiet Richtung Berlin.
Dort gab es heute den zweiten schweren Unfall eines Brummifahrers mit Baustellenfahrzeugen der Autobahnmeisterei binnen 2 Wochen. Vor 14 Tagen starb ein Mitarbeiter der Autobahnbehörde als ein Brummifahrer auf den Schilderwagen auffuhr, der die Baustelle absicherte. Ein weiterer wurde schwer verletzt.
Heute nun starb nicht nur ein Kollege der Autobahnmeisterei, sondern auch der Lkw-Fahrer. Dieser fuhr auf eine Kehrmaschine auf, die die Fahrbahn von den Arbeiten einer Fräsmaschine säuberte. Anschließend fuhr er auf eben jene Fräsmaschine auf
Der Lkw-Fahrer sowie der Fahrer der Fräsmaschine starben bei dem Unfall. Der Fahrer der Kehrmaschine kam schwer verletzt ist Krankenhaus. Bei dem Aufprall fing der Lkw Feuer und brannte samt seiner Ladung – Papierrollen – komplett aus.
Gestern gab es auf der A2 – fast im gleichen Abschnitt, nur auf der Gegenrichtung – einen ähnlichen Unfall. Gott sei Dank gab es hierbei ’nur‘ Schwerverletzte und keinen Toten.
Und auch auf der A9 muss ein Lkw-Fahrer das Absperrfahrzeug übersehen haben. Er krachte von hinten in das Fahrzeug. Dabei wurde der Fahrer des Baustellenfahrzeugs verletzt.
Bei allem Verständnis für den Stress und den Zeitdruck frage ich mich, was machen die Fahrer eigentlich, das es zu solchen Unfällen kommt? Auf die Straße konzentrieren kann nicht sein. Telefonieren, simsen oder kochen sie noch Kaffee nebenbei, das sie dermaßen vom Geschehen auf der Straße abgelenkt sind? Denn einen im Dienst befindlichen Schilderwagen, der fast wie ein Tannenbaum blinkt, kann man so leicht ja nun nicht übersehen, oder doch?
So ähnlich drückte es ein niederländischer Lkw-Fahrer gestern jedenfalls aus: Fahren tun sie nicht (mehr). Sie lesen, sie telefonieren, sie schauen Fernsehen und sie kochen Kaffee. Aber fahren tun sie nicht (mehr).
Am meisten tun mir die Mitarbeiter der Straßenmeisterei(en) leid. Sie haben eh schon einen nicht ungefährlichen Job, und müssen für die Auto- und Lkw-Fahrer quasi mitdenken. Denn die scheinen selbiges immer mehr einzustellen.
Man darf es nicht pauschalisieren – ich kenne viele LKW Fahrer, die sehr verantwortungsvoll fahren und sich ihrer Verantwortung wohl bewusst sind. Schwarze Schafe gibt es immer. Nur leider fallen die eben am meisten auf.