Vom Sinn und Zweck einer Sidebar

Heute hat der Webmaster-Friday ein Thema, bei dem sich die Blogosphäre tatsächlich mal nicht so wirklich einig ist. Die prinzipielle Frage von Martin lautet was eine attraktive Sidebar denn so zu bieten hat. Eine dazugehörige Frage aber spaltet die Blogosphäre anscheinend doch schon gewaltig. Und diese Frage lautet, macht eine Sidebar überhaupt (noch) Sinn?

Ich habe schon einige Artikel zu diesem Thema gelesen. Der eine findet, das eine Sidebar in einem Blog überhaupt nichts (mehr) zu suchen hat, außer für Newsletter-Anmeldungen oder Werbung in eigener Sache. Andere sind der Ansicht, das die Sidebar durchaus noch immer ihre Berechtigung hat. Allerdings schränken sie dabei ein, das nicht alles, was möglich ist auch in die Seitenspalte gequetscht werden sollte.

Sidebar nicht nur für Selbstzwecke nutzen

Jens vom Trommelschlumpf ist zum Beispiel der Ansicht, das eine Sidebar höchstens für eigene Zwecke genutzt werden sollte. Zudem hält er diese Spalte im Blog für nicht zukunftsfähig.

Das sehe ich deutlich anders, was ich auch schon in einem Kommentar zu seinem Artikel geschrieben habe.

Ein Blog ist zwar im Prinzip schon so etwas wie eine Ego-Show. Aber man darf über diese Tatsache nicht vergessen, das nicht ich als Blogger den Blog erfolgreich mache, sondern das das immer noch eine Sache der Besucher ist. Ich kann dutzende, hunderte oder tausende von Artikeln verfassen, wenn die keiner liest, kommentiert oder im Social-Net teilt, dann bleibe ich erfolglos. Ohne z. B. die letzten Kommentare oder die letzten Trackbacks in der Sidebar aufzuführen, verwehre ich eben jenen, die meinen Blog bekannt und somit im besten Fall erfolgreich machen, die ihnen zustehende Anerkennung.

Jens führt für seine Ablehnung der Sidebar einen weiteren Punkt auf: Die Darstellung des Blogs auf Smartphonen, Tablets und anderen mobilen Endgeräten. Dazu ist meine Meinung: Wenn die Sidebar auf diesen Geräten vor dem eigentlichen Content erscheint, ist das eindeutig ein Fehler des Theme-Autors. Zumindest bei mir / meinem Blog wird der Inhalt der Sidebar nach dem Content dargestellt.

Der Meinung von Sabine kann ich mich auch nur in Teilen anschießen. Sie findet zum Beispiel, das die letzten Artikel in einer Sidebar nichts zu suchen haben, wenn sie denn eh auf der Startseite des Blogs zu finden sind.

Ohne Leser kein Erfolg

Es macht zwar in der Tat wenig Sinn, in der Sidebar unter letzte Artikel auch wirklich die letzten beiden Posts anzuzeigen, die dann auch noch im Monitor direkt dargestellt werden. Aber man kann den Block ‚Letzte Artikel‘ in der Sidebar auch entsprechend anpassen. Dazu braucht man den entsprechenden Code nur ein wenig zu erweitern.

Mein Code für die Darstellung der Letzten Artikel sieht wie folgt aus:

 

  1.  

 

Wobei die Zeile

dafür verantwortlich ist, das insgesamt 5 Artikel angezeigt werden (showposts=5), aber die ersten drei Artikel aus der Anzeige der letzten Artikel entfernt werden (offset=3).

Und diese Möglichkeit, den Block entsprechend anzuzeigen, sollte man meiner Meinung nach auch nutzen. Denn der Mensch an sich ist bequem, und das trifft auch auf Blogleser zu. Die wenigsten werden weiter scrollen als bis zum letzten, direkt im Monitor sichtbaren Artikel.

Ich lasse also in meiner Sidebar die letzten 5 Artikel beginnend mit dem 4ten Artikel anzeigen. Insgesammt hat der Leser also, je nach länge der Text-Auszüge der letzten 2 bis 3 Artikel die 7 bis 8 letzten Posts direkt im Blick. Die Wahrscheinlichkeit, das dadurch auch die etwas älteren Artikel noch angeklickt werden ist in meinen Augen um ein vielfaches höher, als wenn ich auf diesen Block in der Seitenleiste verzichten würde.

Was ich – wie viele andere auch – in der Sidebar nicht wirklich sinnig finde, ist die Tagcloud. Diese habe ich in drei Jahren Bloggerdasein vielleicht bei einem oder 2 Blogs angeklickt.

Wie man also aus diesem Artikel herauslesen kann, finde ich, das in die Sidebar (auch) Dinge rein gehören, die die Leser, Kommentatoren und Trackbacker würdigen. Denn wie erwähnt: ohne meine Leser, Kommentatoren und diejenigen die in ihren Artikeln auf meinen Blog oder meine Posts verlinken / hinweisen, bin ich als Blogger aufgeschmissen.

8 Gedanken zu „Vom Sinn und Zweck einer Sidebar“

  1. Du hast mich bei dem Punkt „Letzte Artikel“ schon wieder fast ein bisschen überzeugt, weil ich glaube, dass dies bei der Single-Post Ansicht praktisch wäre. Aber wie ich schon bei meiner Antwort auf deinen Kommentar auf meinen Beitrag geschrieben habe, würde ich dann schon beim 1. Artikel beginnen.
    Sabienes

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  2. Hi Marcus,

    ich finde eine Sidebar enorm wichtig für die Benutzerfreundlichkeit eines Blogs, wenn man diese auch als Navigation benutzt. Letzte Kommentare sowieso, schließlich lebt ein Blog, wie du bereits erwähnt hast, nur durch Besucher. Das Thema mit den mobilen Endgeräten finde ich ein wenig nervig, Gott sei Dank sind die Dinger in der Zwischenzeit fähig auch höhere Auflösungen darzustellen, sodass sich das Ganze wohl bald erübrigt.

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  3. in der Sidebar nicht wirklich sinnig finde, ist die Tagcloud

    Pffff…! Ich mag meine Tagcloud!
    Seufz… aber ich weiß auch, dass Du Recht hast. Ich hatte mal die Klicks auf selbige ausgewertet – so ziemlich in der Nähe von Null. Ich mag sie aber trotzdem… 🙂

    Was ich im alten Theme hatte, bzgl. Artikelansicht:
    Auf der Startseite 5 zufällige Artikel, in der Artikelansicht die letzten 5 – vielleicht mache ich sowas ähnliches wieder!

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  4. So ganz sicher bin ich mir persönlich noch nicht mit der Seitenleiste; einerseits mag ich sie, um ähnlich wie Du Kommentatoren etwas herauszuheben. Aber andererseits nimmt sie eben auch einen Haufen Platz weg… Knifflig.

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  5. Was hast Du nur gegen die Sidebar?
    Also ich habe ein paar Blogs, bei denen ich in unregelmäßigen Abständen vorbeischaue, und dann suche ich zuerst die „letzten Beiträge“.
    Auch „Kategorien“ sind für mich interessant, denn nicht alles, was im Blog steht, interessiert mich wirklich.
    Desweiteren ist auch das Archiv interessant, und die letzten Kommentare.
    Da sehe ich gleich, wie der Blog (oder DAS Blog) so läuft.
    Also Blog ohne Sidebar – meistens muß ich dann auf der Startseite ewig scrollen, und schnell bin ich wieder weg.
    Ist nur meine Meinung als einer von vielen.

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  6. Hi Marcus,
    ich finde, dass ein Blog eine Sidebar haben muss. Schliesslich dient sie den zusätzlichen Inhalten auf den Blogs und darf in keinem Blog fehlen. Ich kann auf die Inhalte meiner Sidebar nicht verzichten und werde es auch zukünftig so handhaben. Ich mag die Sidebar und man kann dort viele Infos unterbringen, die bei einem Blog relevant sind und die Besucher schauen ganz sicher oft in die Sidebar, um etwa nach letzten Kommentaren oder den Trackbacks zu suchen.

    Marcus, ich würde noch gerne fragen, warum du den Kommentarlink bei den älteren Artikeln nicht zulässt. Gibt es Gründe dafür:)? Danke!

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    • Hallo Alex!

      Du meinst, warum die Domain nach 90 Tagen nicht mehr eingegeben werden kann?

      Das hat den Grund, das ich Spammer davon abhalten möchte, irgendeinen alten Artikel aus der Versenkung zu holen, nur um mit einen oder zwei (mehr oder weniger Sinnfreien) Sätzen einen Link abzustauben.

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