Kabel Deutschland kann uns mal!

Der Streit zwischen dem Platzhirsch im Bereich des Kabelfernsehens auf der einen sowie ARD und ZDF auf der anderen Seite um die Zahlung von Einspeisegebühren setzt sich fort.

Kabel Deutschland und die Öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten streiten sich bekanntlich darum, das der Marktbeherrschende Kabelnetzbetreiber von den genannten Sendern weiterhin Gebühren dafür kassieren will, das er deren kompletten Programme – und hier vor allem alle 3. Programme – weiterhin in sein Netz einspeist. Die beiden Fernsehsender verweigern dies seit dem 1. Januar diesen Jahres.

Quasi-Monopolist streicht Sender nach Gutdünken

Und wie das dann meistens so ist: Der Streit wird auf dem Rücken der eh schon gebeutelten Kunden ausgetragen. Schließlich streicht KD mal hier einen Sender den man vielleicht auch noch sehr gerne gesehen hat, speist dort einen neuen ein auf den man selbst getrost verzichten könnte, sendet auf irgendwelchen Kanälen plötzlich Fenster anderer Sender und so weiter und so fort.

Diesmal leiden die Kunden in der Weise, das der Quasi-Monopolist seinen Kunden nur noch die Regionalprogramme des für ihr Bundesland zuständigen Senders einspeist, in dem sie wohnen.

Nun ist es laut Bericht der lokalen Zeitung auch im Sendegebiet des NDR soweit. Kunden des Anbieters die in Niedersachsen wohnen, empfangen in immer mehr Fällen nur noch das Regionalprogramm ‚Hallo Niedersachsen‘, Hamburger dürften respektive werden nur noch das ‚Hamburg Journal‘, Schleswig-Holsteiner und Mecklenburg-Vorpomeraner nur noch das jeweilige ‚Schleswig-Holstein Magazin‘ bzw. das ‚Nord-Magazin‘ empfangen können.

In wieweit KD allerdings ihre Planung im Bereich des NDR außerhalb der Region Lüneburg schon umgesetzt hat, ist mir nicht bekannt.

Allerdings weiß ich aus dem Bericht auch, das vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) nur noch das Programm des an Niedersachsen angrenzenden Sachsen-Anhalt eingespeist wird. Ähnlich läuft es auch mit den Regionalprogrammen der anderen Sender. So wird vom BR wohl nur noch das Regionalprogramm Nord eingespeist und vom SWR entweder die Variante Baden-Württembergs oder Rheinland-Pfalz ausgestrahlt.

Uns kann das mittlerweile Gott sei Dank egal sein. Seit letztem Montag können wir (uns) sat(t) sehen. Endlich sind wir wieder unser eigener Programmgestalter und nicht ein Unternehmen, das man sicher nicht nur als Quasi-Monopolisten bezeichnen kann.

Endlich wieder der eigene Programmdirektor

Denn auch wenn die Regionalprogramme z. B. beim NDR nur rund 45 Minuten am Tag ausmachen, so interessiert mich – trotz dessen das ich Niedersachse bin – das Regionalprogramm aus Hamburg wesentlich mehr als das aus Hannover. Mag zum einen daran liegen das Hamburg näher dran ist, zum zweiten das ich den größten Teil meiner Arbeitszeit dort verbringe und nicht zuletzt auch daran, das das ‚Hamburg Journal‘ frischer und irgendwie unterhaltsamer ist als das seines niedersächsischen Pendants.

Da zieht auch das angebliche Argument nicht, das man die Sendungen doch am Tag drauf im Vormittagsprogramm gucken und evtl. aufnehmen kann.

Denn ich lese auch keine Tages-Zeitung mehr, die schon vor 24 Stunden erschienen ist.

Und so, das ich mehr Interesse an einem anderen Regionalprogramm habe als an dem meines eigentlichen Bundeslandes, wird es sicher nicht nur mir gehen. Ich bedaure alle, die weiterhin von diesem Marktbeherrschenden Unternehmen abhängig sind, weil sie in Mietwohnungen wohnen wo keine Satelliten-Anlagen erlaubt sind.

Für all jene hoffe ich, das dem Möchtegern-Primus bald mal wieder bewusst wird wer ihn bezahlt. Und das man aufhört, auf dem Rücken der Kunden diesen blödsinnigen Streit auszufechten.

Wir haben das mit über 20 Jahren eigentlich viel zu lange ausgehalten.

5 Gedanken zu „Kabel Deutschland kann uns mal!“

  1. Hi Marcus,

    das ist doch mal wieder ne Sauerei von KD. Ich kann sowas nicht gut heißen, was soll dieses engstirnige Verhalten. Damit vertreiben die doch reihenweise ihre Kunden. Scheint denen wohl egal zu sein. Na ja, zum Glück schauen wir ebenfalls über Sat.

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  2. Hallo na das ist ja mal ne Sauerei von denen , aber war ja nicht anders zuerwarten.
    Ich selber war 3 jahr bei KD kunde und das komplett mit Tele Inet und Tv und habe 3 jahre nur ärger
    gehabt .

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  3. Sorry, aber als Unternehmer kann ich KD absolut verstehen, auch wenn es für die Kunden erst mal negativ ist.

    Allerdings erscheint es mir auch fragwürdig, dass die ÖR ausgerechnet am Übertragungsweg Kabel sparen wollen, wo doch DVB-T die (wirtschaftlich) logischere Sparmaßnahme bietet.

    Da ich mit den Ausgaben meiner Gebührengelder in Summe ein Problem habe und die Dritten eh‘ nicht nutze, kann ich mit der KD-Entscheidung ganz gut leben … sollen lieber mehr private HD-Sender bringen.

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    • auch wenn es für die Kunden erst mal negativ ist.

      Das würde ja suggerieren, das die Kunden später davon profitieren könnten, wenn die ÖR wieder zahlen würden. Da muss ich sagen: Sorry, aber das ist Augenwischerei und / oder Wunschdenken.

      KD hat in der Vergangenheit doppelt kassiert, aber beim Kunden ist davon gar nix angekommen. Im Gegenteil!

      Wie ich schon in meinen Artikeln bezüglich Kabel Deutschland geschrieben habe, muss(te) der Kunde sogar mit Kürzungen der Dienstleistung leben. Und ähnlich wird es auch zukünftig laufen, sollten die Gebührenfinanzierten Sender doch wieder auf den Trichter kommen zu zahlen.

      Denn das hilft nur einem. Und zwar KD selbst, die damit ihren Gewinn wieder steigern würden!

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