Mein Jahr 2012

Die letzte Woche des Jahres wird gern als ‚Zeit zwischen den Jahren‘ bezeichnet. Man verabschiedet so langsam das alte, bald abgelaufene Jahr und blickt dabei zurück auf das was einem da so widerfahren ist. Und man begrüßt mit mehr oder weniger Vorfreude das in nicht allzuferner Zeit beginnende neue Jahr.

Auch ich möchte mein Jahr 2012 ein wenig Revue passieren lassen. Es wird aber nicht so detailliert wie Thomas es macht. Zumal mir auch nicht dermaßen viel widerfahren ist, wie das bei ihm der Fall sein dürfte. Ich untergliedere meinen Rückblick eher nach Quartalen. Fangen wir also an!

I. Quartal: Neuer ‚Berufsberater‘ und Nebenjob

Das Jahr 2012 brachte vor allem hinsichtlich meiner Arbeitslosigkeit Änderungen mit sich. Die erste Neuerung war, das das Jobcenter die Zuständigkeit der ‚Berufsberater‘ neu organisierte, indem man meiner bisherigen Beraterin – mit der ich durchaus sehr gut klar kam – den Buchstaben Sch wegnahm und diesem einen anderen, männlichen Berater zuschusterte.

Dieser, und das ahnte ich im vorhinein schon, fasste mich (etwas) härter an als das bei der Beraterin der Fall war. Einerseits natürlich nicht verkehrt, will man – ich zumindest – irgendwann schließlich wieder im ersten Arbeitsmarkt aktiv sein. Andererseits stehe ich ungern unter (Zug)Zwang und Druck.

Im gleichen Monat, in dem ich meinen ersten Termin bei eben jenem neuen Berater hatte, bot mir via XING eine ältere Dame eine ‚Stelle‘ an – so dachte ich jedenfalls zuerst. Um was es konkret ging sagte sie mir da noch nicht. Jedenfalls haben wir uns dann getroffen, und seitdem vertreibe ich u. a. Hunde- und Katzenfutter. Momentan bin ich noch selbst respektive ist meine Familie der beste Kunde, aber die ersten HundebesitzerInnen konnte das von mir vertriebene Produkt schon überzeugen.

Hauptberuflich tat sich im ersten Quartal leider nichts!

II. Quartal: Keine (weitreichenden) Veränderungen

Hier setzte sich der Trend fort, das sich Hauptberuflich nichts änderte. Was wenig überrascht, da sich (nicht nur das Lüneburger) Jobcenter in 99, 9 % der Fälle ja nur melden, wenn mal wieder das – von mir als Kaffeekränzchen bezeichnete – halbjähliche Gespräch ansteht. Vorschläge für wie auch immer geartete Bewerbungen gibts in ebensovielen Fällen nie oder nur einen oder maximal zwei. Ich habe von meiner alten Beraterin nur Vorschläge erhalten, bei denen ich mich gefragt habe wie ich den evtl. Arbeitsplatz ohne eigenes Auto denn erreichen soll. Mit dem ÖPNV wäre ich in den meisten Fällen 2 bis 2 1/2 Stunden pro Richtung unterwegs gewesen. Für mich ehrlich gesagt ein Unding.

Mein neuer Berater glänzte, wenn ich mich recht entsinne, in dieser Hinsicht mit Null Vorschägen.

Aber auch privat gab es nichts, das in irgendeiner Art und Weise von erwähnenswerter Bedeutung wäre.

III. Quartal: Es geht beruflich los – aber wie?

Im dritten Quartal diesen Jahres gab es dann nach mehr als 4 1/4 Jahren endlich Bewegung in Sachen Hauptberufliche Tätigkeit.

Zuerste wurde ich von einer Frankfurter Firma, welche Netzwerke installiert, via EMail angeschrieben. Gefunden hatte man mich über mein Stellengesuch auf monster.de. Aber leider hat man meinen dort hinterlegten Lebenslauf wohl nicht richtig gelesen. Denn von der Tätigkeit, die man mir anbot, hatte ich absolut keine Ahnung. Wie sich später vor Ort herausstellte, sollten ich und drei weitere Bewerber wohl als Hilfskraft arbeiten und eben bei den Netzwerkinstallationen in den Betrieben der Firmenkunden unterstützend zur Hand gehen. Man hatte sich mit den angenommenen Aufträgen wohl schlicht und einfach übernommen!

Nach dem mir das Chaos im Vorfeld schon nicht ganz geheuer war – u. a. hatte man mir eine falsche Bahnfahrkarte per Mail zugesandt, was ich dann mit meinen kläglichen Englischkenntnissen mit einem in England sitzenden Menschen klären musste – kam mir die Firma vor Ort auch nicht sonderlich organisiert vor. Ich und meine drei anderen neuen ‚Kollegen‘ saßen die ersten beiden Tage nur rum. Der für uns zuständige Mitarbeiter war angeblich krank. Und jener, der uns dann vorgesetzt wurde, hatte eigentlich soviel zu tun, das er uns zusammengerechnet nur eine halbe bis 3/4 Stunde des Tages etwas erzählen konnte.

Hatte sich am Donnerstag schon der erste neue wortlos wohl gen Heimat abgesetzt, war ich der zweite, der nach dem Feierabend am Freitag die Heimfahrt antrat. Man hatte wohl schlichtweg vergessen uns / mich darüber zu informieren, das das erste Wochenende keine Heimfahrt möglich sei, bzw. diese von der Firma nicht vorgesehen war.

Und ohne Geld in Frankfurt ein Wochenende überstehen, in einem Hotel, in dem es nur Frühstück gibt? Keine sonderlich erbauende Vorstellung, mit knurrendem Magen zwei Tage ohne sinnvolle Beschäftigung überstehen zu müssen. Ganz abgesehen davon, wovon man sich den Rest der Zeit als bisheriger H IV etwas zu essen kaufen soll.

Allerdings hätte ich mir das wohl oder übel doch antun müssen, hätte ich nicht einen möglichen anderen neuen Arbeitgeber hier in der Heimat aufgetan, der sich in der Woche vor meiner Tour gen Hessen auf ein Stellengesuch von mir gemeldet hatte. Die angebotene Stelle war noch frei, und so verabredeten wird uns für den Samstag vormittag!

Trotz einiger Bedenken sowohl von Seiten des Arbeitgebers als auch von meiner Seite – denn Küchenöbel respektive weiße Ware in erste, zweite oder noch höhere Stockwerke zu tragen konnte ich mir aufgrund meiner körperlichen Konstitution irgendwie nicht vorstellen – waren wir uns mehr oder minder schnell einig, es dann doch mal zu versuchen.

4. Quartal: Vom Regen in die Traufe gekommen

Heute bin ich mir nicht sicher, ob ich von beiden Übeln das kleinere gewählt habe. Ich habe zwar einen Job, bei dem ich meiner (wiedererwachten) Leidenschaft –  dem Autofahren – nachgehen kann und bin nun auch jeden Tag zu Hause. Das bringt glücklicherweise mit sich, das ich nicht ungezählte Nächte in irgendwelchen fremden Hotelbetten verbringen muss. Aber das ist wohl auch das einzige Plus welches meine Entscheidung mit sich brachte.

Ansonsten habe ich mit meinen beiden neuen Chefs nur Stress. Sie haben es gerade mal geschafft – und das wohl auch nur dank ein wenig Drucks eines Fachanwalts für Arbeit, mich in der dritten Dezemberwoche nach über 4 Monaten endlich bei den Sozialversicherungsträgern anzumelden! Abgesehen davon , das ich bis dato alle Gehaltszahlungen nur in bar bekommen habe, will man nun anscheinend noch auf meine Kosten sparen. Denn aktuell laufe ich einem Betrag von zweihundert € hinterher. Man hat mir zwar vor 14 Tagen 250 € mitgegeben und tituliert dies nun als Vorschuß. Aber dabei scheint man zu vergessen, das – wie Bud Spencer und Terence Hill es wohl ausdrücken würden – ‚das beste Pferd ohne Heu nicht furzen kann‘ und man daher zum Autofahren auch Sprit benötigt. Und den bekommt man nicht für ein nettes Lächeln, sondern der will dann auch bezahlt werden.

Jetzt, am Ende des Jahres, weiß ich daher zwei Dinge:

1.  das ich während eines rückläufigen Merkurs nie wieder einen Job antrete, und

2. das ich in diesem Job, respektive in dieser Firma hoffentlich nur noch so wenig Zeit als möglich zu Hause bin!

Wer also eine Firma, am besten im Umkreis von Lüneburg, kennt, die einen Fahrer – vorzugsweise für Kurierdienste o. ä. – sucht, wende sich bitte vertrauensvoll an mich.

Und daher gehe ich mit der Hoffnung ins Jahr 2013, das es beruflich nur noch wesentlich besser werden kann! Und wenn es beruflich dann hoffentlich bald rund läuft, hätte ich auch überhaupt nichts dagegen, wenn sich Privat aus Ein- Zweisamkeit ergeben würde ;).

1 Gedanke zu „Mein Jahr 2012“

  1. Dir mag zwar nicht derartiges wie mir widerfahren sein, aber unter dem Strich hast Du auch genug Negativerlebnisse hinter Dir – anders gelagert, besser jedoch nicht unbedingt.

    Ich wünsche Dir für 2013 auf jeden Fall mehr Glück bei allem was Du anfängst. Die Sache mit dem Lohn hoffe ich klärt sich auch bald auf. Denn was nützt die schönste Arbeit wenn der Lohn dafür ausbleibt. Toi, toi, toi!

    Hätte ich Kenntnisse für eine Stelle als Fahrer, ich würde sie Dir liebend gerne anbieten. Leider ist dem nicht so.

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