Rangnick wird Sportdirektor bei Red Bull

Bis gestern spekulierte man noch in den Medien, ob Ralf Rangnick neuer Trainer bei Red Bull Salzburg wird!

Seit heute nachmittag ist nun bekannt, das der oft als 'Fussball-Professor' betitelte Fussball-Lehrer dort zukünftig die Fäden statt als Trainer auf dem Platz als Sportdirektor im Hintergrund ziehen wird.

Auch wenn dem deutschen Fussball - wie ich finde - damit bis auf weiteres ein durchaus sympathischer aber vor allem ein erfahrener Coach abgehen wird, kann ich seine Entscheidung vollends nachvollziehen. Und ich halte sie, aufgrund seiner Erkrankung, auch für folgerichtig!

Zwar wird sein neues Amt in der Sportabteilung des östereichischen Getränkehersteller, bei dem er für die sportlichen Belange beim Stammverein in Österreich und beim deutschen Ableger R(asen)B(allsport) Leipzig zuständig sein wird, bei Leibe kein Zuckerschlecken. Denn die Erwartungshaltung in den Reihen von Dietrich Mateschitz & Co. sind nicht gerade gering.

Das können sicher auch Personen wie Dietmar Beiersdorfer und vor allem Ricardo Moniz bestätigen. Letzterer musste sich ständig irgendwelcher Kritik an seine Trainingsmethoden stellen. Und das, obwohl der Verein in der Saison 2011 / 2012 unter seiner Ägide zum ersten Mal in seiner Geschichte das Double - Meisterschaft und Pokal - holte. Diese permanente Kritik war wohl auch der Auslöser dafür, das man in Salzburg überhaupt in die Situation kam, sich eine neue sportliche Führung zulegen zu müssen.

Das Ralf Rangnick zumindest vorerst nicht wieder auf die Trainerbank zurückkehrt, sondern eine Verantwortung im Hintergrund übernimmt, halte ich aufgrund seiner Erkrankung nur für logisch und vernünftig! Denn ich denke, das man von einen Burnout nicht wirklich geheilt werden kann wie von einem Schnupfen.

Wer einmal einen Burnout erlitten hat, wird - wie ich denke - zukünftig immer der latenten Gefahr ausgesetzt sein, einen Rückfall zu erleiden! Auch dann, wenn man seine Arbeits- und Lebensweise den neuen Umständen anpasst!

Als Trainer stünde er dort wieder einem permanten Druck der Öffentlichkeit gegenüber. Diesen Druck hat er zwar auch als Sportdirektor, aber mit Sicherheit nicht in dem Maße wie es eben bei jemanden der Fall ist, der die Mannschaft taktisch und anderweitig auf die jeweiligen Spiele einzustellen hat!

Man mag zwar einwerfen, das die Trainer ja auch großzügig für den Druck entlohnt werden. Aber was nützen einem zwei Millionen Euro auf dem Konto, wenn die Seele am Ende ist?

Sollte Ralf Rangnick, was ich ihm bei allem Bedauern darüber das er der Deutschen Bundesliga abgängig ist, wünsche, bei RedBull 3 oder 4 Jahre erfolgreich als Sportdirektor arbeiten können / dürfen, so kann ich mir auch gut vorstellen, das wir ihn nie wieder auf einer Trainerbank sitzen sehen werden.

Er mag vielleicht arbeitswütig sein. Aber ich schätze ihn auch als einen Familienmenschen ein, dem der Sinn nicht danach steht, mit 60 noch für irgendwelche Fussball-Profis zuständig sein zu wollen. Sondern der mit 60 das zusammensein mit seiner Familie (endlich) richtig genießen möchte!

Und sollte er bei RedBull wirklich die erwähnten 3 oder 4 Jahre Zeit haben / bekommen, wäre er 58. Und 33 Jahre als Vereins-Verantwortlicher sind ihm dann sicher genug!


1 Gedanke zu „Rangnick wird Sportdirektor bei Red Bull“

  1. Das ist sowieso bewundernswert, wenn jemand nach einer solchen Krankheit wieder an massgeblicher Stelle tätig sein wird. Gleich ob vor oder hinter den Kulissen.

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