Das Heimtierfutter

rica-u-raskoZugegeben, sehr viele Gedanken habe ich selbst mir um das Futter für unsere beiden Hundis bislang noch nicht wirklich gemacht! Warum, das kann ich gar nicht erklären. Schließlich hat man mit dem Tier auch die Verantwortung übernommen, sich darum zu kümmern.

Und das heißt ja nicht nur, wenn es krank zu sein scheint mit ihm zum Tierarzt zu fahren. Sondern es heißt auch, den Versuch zu unternehmen es Artgerecht zu füttern! Doch so wirklich drum gekümmert, was in den Dosen drin ist oder – besser und direkter gesagt – nicht drin ist, habe ich mich bis vor 14 Tagen nicht. Wißt ihr eigentlich, was in dem Futter (nicht) drin ist, das ihr Euren vierbeinigen Freunden vorsetzt??

Ich bin mit der Nase erst auf diese Thematik gestoßen worden, als mich jemand gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte für einen Heimtierfutter-Vertrieb tätig zu werden.

Das einzige, was ich wusste, war, das ich nie im Leben auf die Idee gekommen wäre, selbst auch nur einen Löffel voll von dem zu Essen, was in den Dosen ist – und das ist ja eigentlich schon ein Zeichen dafür, das da was nicht stimmen kann! Aber ansonsten war’s Fehlanzeige!

Dieser jemand hat mir bei unserem Gespräch auch einen Auszug aus dem Buch ‚Katzen würden Mäuse kaufen‚ in die Hand gedrückt. Dieses Buch klärt auf, was wirklich in dem Futter drin ist, welches die Futtermittel-Industrie uns als so gesund für unsere Tiere verkaufen will.

Von Zusatz-Aromen, über Geschmacksverstärkern, Konservierungs- und Farbstoffen bis hin zu Bakterien und Pilzen ist alles in dem Futter drin. Nur eines nicht so wirklich: Fleisch!

Man muss sich wirklich einmal vorstellen, das die gleichen Inhaltsstoffe in dem Futter sind, aus denen ein Autoreifen besteht. Was nichts anderes heißt, als das es den selben Nährwert hat: nämlich Null! Und jedesmal, wenn die Industrie mal wieder nicht weiß, wohin mit ihren Restabfällen die man rein theoretisch noch verwerten kann, erhöht der Gesetzgeber die Grenzen für die Fremdstoffe in dem Futter …

Und dabei sind doch sowohl Katzen als auch Hunde Fleischfresser, oder nicht? Doch wenn man sich die Ettiketten auf den Dosen durchliest, findet man heraus, das maximal ganze 4 – 5 % Fleisch in den Blechdingern drin ist! Habt ihr in der Natur schon mal ein Tier gesehen, das nur aus 4 – 5 % Fleisch besteht? Ich nicht!

Ein Tier in der freien Natur besteht zu 50 – 70 % aus Fleisch! Also genügend, damit ein Jäger auch wirklich satt wird, und nicht 15 oder 16 weitere Opfer finden muss. Denn den Inhalt sovieler Dosen müsste ein Hund fressen, um an diesen Prozentsatz heranzureichen.

Ein Unding!

Womit wir beim 2. Punkt wären: Die Fütterungsempfehlungen auf den Dosen!

Spätestens hier müsste ein Normaldenkender Mensch ja eigentlich ins Grübeln kommen, wenn er z. B. auf einer 800 g Dose folgendes liest:

Gewicht bis 10 KG ⅔ Dosen = 500 g

Gewicht bis 20 KG 1 ¼ Dosen = 1000 g

Gewicht bis 30 KG 1 ⅔ Dosen = 1300 g

Also soll ein Hund 5 % seines Gewichts pro Tag fressen? Das wäre so, als würde ein 80 KG schwerer Mensch jeden Tag 4 KG essen! Und das nur als Hauptmahlzeit(en)!

Das das nicht wirklich gesund sein kann, ist wohl irgendwie ziemlich klar, oder? Beim Menschen mag manch einer das ja durchaus schaffen. Aber das Ergebnis sieht man dann meist auch in Form sogenannter Rettungsringe! Und würde man dieser Fütterungsempfehlung wirklich nachkommen, würden auch die Vierbeiner darunter leiden! Zumal die meisten eh unter Bewegungsmangel leiden!

Nicht zu vergessen wie es anfängt zu müffeln stinken, wenn man die Dosen nur zur Hälfte leert und dann stehen lässt. Im Winter mag das noch gehen, aber im Sommer? Und im Kühlschrank möchte ich dieses angebrochenes Dosenfutter nicht stehen haben.

Daher werden wir demnächst – auch wenn es ein wenig Teurer ist  (im Vergleich zu den empfohlenen Mengen des Industriefutters) auf das neue Hundefutter umstellen. Da sind keinerlei Zusatzstoffe drin die dort nicht reingehören. Aber es hat noch weitere Vorzüge:

a. es hat – je nach dem was drin ist – zwischen 40 (Rindfleisch) und 67 (Kalbsfleisch) % Fleischanteil.

b. Die empfohlene Tagesration liegt aufgrund dessen auch nur bei unter 3 %. Etwas, das dann auch wirklich vom Tier verarbeitet werden kann!

c. es sind alle nötigen Mineralien enthalten

d. Es fängt nicht umgehend an zu stinken, wenn man eine Dose mal offen stehen lässt

e. Wenn einen selbst der Hunger plagt, kann man auch mal bedenkenlos zulangen, da die Zutaten Lebensmitteltauglich sind 😉

Um zu erahnen, was die Futtermittel-Industrie – und somit wir – unseren bellenden Freunden vorsetzt, muss man sich einmal vor Augen führen, das die Mitarbeiter eines bekannten Tierfutter-Handels Gasmasken tragen müssen, wenn sie eine Lieferung sogenannter Schweineohren für den Verkauf umpacken. Das Produkt soll dermaßen stinken, das die Verkäufer dieses Produkt nicht anders händeln können, wenn sie die Verpackung nach der Anlieferung öffnen!

Ein weiterer Punkt, über den man als Tierbesitzer einmal nachdenken sollte, sind die Maßnahmen, die man reglmäßig, zumindest aber einmal im Jahr durchführt / durchführen sollte, um seinen tierischen Begleiter von Parasiten zu befreien!

Denn die Wurmkur, die man vom Tierarzt bekommt, dient nicht nur dazu die unerwünschten Mit(fr)esser zu beseitigen, sondern es tötet auch die für den Organismus wichtigen Würmer und Co. ab! In der Folge muss der Hund auf Dauer gesehen einfach krank werden. Das ist dann nur eine logische Folge davon! Auch weil die Mittel die Darmflora dergestalt angreifen, das sie sich pro Jahr um 5 % zurückbildet. Da kann man sich ausrechnen, was übrig bleibt, wenn der Hund 12 Jahre oder gar älter ist.

Wobei dieses Alter viele Hunde gar nicht mehr erreichen. Das sah vor 20 Jahren noch ganz anders aus! Ein 15 Jahre alter Hund war da nicht Rekordverdächtig, sondern die Regel!

Und wer mal den Eigenversuch starten will / möchte, um zu sehen wie eine solche Wurmkur bei ihm wirkt, dem sei angeraten, noch vor der ersten (halben) Tablette den Notarzt zu rufen. Weil nach der Einahme wird man das, von Krämpfen geschüttelt, vermutlich nicht mehr schaffen!

Also, es lohnt sich allemal einmal tiefer darüber nachzudenken, was man seinem ‚besten Freund‘ eigentlich täglich in den Napf gibt. Schließlich spart man das, was man auf der einen Seite mehr für gesundes Futter ausgibt, auf der anderen Seite an Tierarzt-Kosten. Denn mit dem Industriefutter sind die beim Menschen sogenannten ‚Volkskrankheiten‘ wie Diabetes, Rheuma, Arthrose und vor allem Krebs eigentlich mittlerweile nur noch eine Frage der Zeit bis sie beim Tier zuschlagen!

6 Gedanken zu „Das Heimtierfutter“

  1. Schon verrückt! Da scheint sich wohl keiner so richtig Gedanken zu machen. Na klar! ich schaffe locker 4 Kilo Fleisch! 😉 Allerdings mit einer sehr hohen warscheinlichkeit das es wieder hoch kommt! *grins* In sachen Inhaltsstoffe kann ich nun mal auch nur das wieder geben was drauf steht. Wenn gesund drauf steht, nun ja……dann geh ich mal davon aus. 😉

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  2. Hallo Marcus,

    dass was Du da ansprichst, ist nicht nur bei Hundefutter so. Ich habe z.B. 4 Chinchillas. Chinchillas haben von Haus auf einen sehr empfindlichen Magen und Darm. Das meiste Futter was man in den Zoohandlungen kaufen kann, enthält Zucker und Getreide. Es führt daher zur Leberverfettung und Verstopfung. Seit ich einen Chinchilla aufgrund falscher Ernährung (Chinchilla Fertigmischung) verloren habe, hat mich der Tierarzt über das Futter aufgeklärt. Ich war danach wirklich sprachlos und fühlte mich auch schuldig. Seit dem Tag bekommen meine Chinchis nur noch Heu, Wasser, frisch getrocknete Wildkräuter (die sammel ich entweder oder pflanze diese an) sowie Peletts ohne Zuckerzusatz. Der älteste Chnichi wird jetzt 13 und war noch nie krank. Günstiger ist das Futter auch noch. Ich kann nur jeden dazu raten, sich über Tierfutter zu informieren. Das gleiche gilt auch für Menschenfutter auf dieses ganze Fertigzeugs sollte man wirklich soweit wie möglich verzichten.

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    • Hallo Dani!

      Willkommen auf meinem Blog!

      Das ist heftig zu hören, das allein aufgrund des Futters ein Tier eingegangen ist. Aber so wie wir heute die Landwirtschaft industrialisiert haben, ist das ja auch kein Wunder. Statt das alles im Gleichgewicht ist, zielt man nur darauf ab pro ha Ackerland möglichst viel Ernte einzufahren.

      Auf die Dauer kann das nicht gut gehen! Schließlich bleibt der Kreislauf ja der selbe: Boden –> Pflanze –> Tier –> Mensch. Und wenn da schon der Boden nicht gesund ist, ist doch klar, das Tier und Mensch krank werden MÜSSEN.

      Man muss sich mal vergegenwärtigen, das es mittlerweile ~3000 Zusatzstoffe gibt, die man dem Essen legal beimischen darf. Und das ist mit Sicherheit noch lange nicht das Ende der Fahnenstange

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  3. Hallo Marcus,

    danke für die Begrüßung. Ich lese Deinen Blog ja schon eine Weile nur kommentiert habe ich noch nie. Im Gleichgewicht, ist da schon lange nichts mehr. In der Lebensmittel- und Tierfutterindustrie geht es einzig und alleine um Profit. Ob die Menschen und Tiere krank werden, ist denen egal. Die Regierung schaut zu und schweigt weil mit einer großen Lobby wollen die sich nicht anlegen. Der Verbraucher ist allerdings auch nicht unschuldig an der Sache. Billig und bequem in der Zubereitung. Ich koche zum größten Teil alles frisch und kaufe Obst und Gemüse saisonal und regional. Im Winter greife ich viel auf Tiefkühlgemüse ohne Zusatzstoffe zurück.

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  4. Ein sehr interessanter und informativer Blog! Wer hätte das gedacht? Ich wette, die meisten (mich eingeschlossen) haben wenig bis gar keine Ahnung was in dem Tierfutter drin ist. Man glaubt doch schon fast blauäugig, was auf der Packung steht ohne es zu hinterfragen. Wenn wir für uns selber einkaufen achten wir doch schon eher darauf, warum also nicht auch für unsere Vierbeiner?! Wieso sollte es dem besten Freund des Menschen schlechter gehen als dem Menschen selber?

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