Packstationen sind sicher

Rund 2.500 Packstationen soll es mittlerweile in der Bundesrepublik geben! Mit solch einer Packstation ist man unabhängig vom Postboten wenn man ein Paket erwartet

Um eine solche Packstation nutzen zu können, muss man sich via Internet bei DHL registrieren und bekommt via normalem Postweg eine Identifikationsnummer, eine Kundenkarte sowie eine PIN zugeschickt. Gleichzeitig wird Online ein Account eingerichtet, auf welchem man u. a. festlegen können soll ob man per SMS oder per EMail über ein eingetroffenes Paket informiert werden will.

Mit der sogennanten Goldkarte und der PIN kann man das Paket an der Packstation auslösen!

Leider hat dieses System seine Macken. Denn wie man es schon von Paypal oder ebay kennt, werden von Betrügern auch für diesen Service sogenannte Phishing Mails versandt um an die Daten der allzuoft allzu leichtgläubigen Packstations-Nutzer heranzukommen. Denn für viele ist es wohl undenkbar, das ihnen mit einer Packstation geschadet werden kann!

Und doch ist das der Fall!

Wobei sich die Betrüger wohl noch nicht einmal diese Mühe machen müssen. Denn laut dem gestrigen Bericht sollen die Daten der Packstationsnutzer unverschlüsselt im Internet zu finden sein.

Und haben die Betrüger erst einmal die Daten der legalen Nutzer ausgespäht, werden diese auf leere Karten mit Magnetstreifen kopiert. Anschließend werden von diesen ’netten‘ Zeitgenossen Pakete bestellt, die dann irgendwo in Deutschland angeliefert werden. Schließlich ist der Service mit den Packstationen nicht Ortsgebunden. So kann man sich also Problemlos seine Pakete nach Flensburg, Essen, Berlin oder München liefern lassen. Und das nutzen die Betrüger aus, ohne das sie dabei anscheinend ernsthaft Gefahr laufen erwischt zu werden.

Mag man SMS oder Mails über angeblich Abholbereite Pakete, die man selbst nie bestellt hat, vielleicht noch für Irrläufer halten, wird einem spätestens bei den ersten Mahnungen im Briefkasten klar, das dies wohl doch keine versehentlich eingetrudelten Nachrichten gewesen sind.

Und was das abenteuerliche an der ganzen Geshichte ist, ist die Tatsache das der Kundenservice von DHL Kunden, die Opfer solcher Betrügereien geworden sind, frank und frei geradeheraus mitteilt, das sie längst kein Einzelfall sind. Anders scheint das der Sprecher von DHL, Joerg Koens, zu sehen. Denn er erklärt im Beitrag, das das System so sicher sei wie die EC-Karten der Banken.

Das Problem an dem System ist jedoch, das auf der Karte nur Daten vorhanden sind, die jeder Kunde auch hat. Einen Sicherheitsschlüssel oder ähnliches gibt es hier nicht. Das erklärt also, warum es für die Betrüger so dermaßen einfach ist, sich auf fremder Leute Kosten bis zum Umfallen Pakete an ihre Packstationen liefern lassen zu können.

Warum DHL auf ein solch durchsichtiges System setzt und somit an der Sicherheit für ihre Kunden spart, liegt wohl ganz einfach am Geld. Eine Sicherheitsexpertin erklärte in dem PlusMinus-Beitrag, die Packstationen auf ein wirklich sicheres System umzurüsten würde einen 2stelligen Millionenbetrag kosten.

Geld, welches man bei dem GlobalPlayer anscheinend lieber spart. Schließlich schmälert jede Ausgabe den Gewinn und die Dividende der Aktionäre!

Als einzige, momentan anscheinend wirklich brauchbare Gegenmaßnahme nennt das LKA Hannover sofort seinen Packstations-Account sperren zu lassen, wenn man über ein angeblich eingetroffenes, abholbereites Paket informiert wird. Und natürlich umgehend Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Nur das kann bislang wohl verhindern, das die Betrüger Pakete auf fremder Leute Namen bestellen und in Empfang nehmen können.

Das im Beitrag gezeigte Opfer solcher Packstations-Betrüger kämpft noch 6 Monate nach den Vorfällen mit den Folgen (Inkasso-Büro, etc.) dieses angeblich so (Narren)sicheren Systems.

Da bin ich doch echt froh auf dem Dorf zu leben, wo der Postbote nicht zugestellte Sendungen bei der Postagentur abliefert!

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