Vor kurzem hieß es vom Webmaster-Friday, wie sieht Euer Blogger-Rück- und Ausblick aus.
Nun da wir – ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels – gerade mal nur noch 60 Stunden das Jahr 2011 schreiben, möchte ich einen kleinen, persönlichen Rückblick auf das nun zuende gehende Jahr werfen. Mit der Frage ‚Was vom Jahr 2011 übrigbleibt‘ als Grundstock.
Aber auch ein kleiner Ausblick auf 2012 soll durchaus nicht fehlen!
Der Persönliche Rückblick
Ich muss ehrlich gestehen das ich meilenweit davon entfernt bin, 2011 zu den besseren Jahren meines bisherigen Lebens zu erklären, respektive es dazu erklären zu können!
Es begann im Januar zwar einigermaßen positiv mit der Aussicht nach dem 1-Euro-Job in einen anderen Beruf wechseln zu können und das ohne größere Pause. Aber mit dem Ende des EEJ endete dann eigentlich gleichzeitig meine Glücksträhne.
Denn ich musste danach zum wiederholten – und hoffentlich letzten Mal – feststellen, das das Versicherungsgewerbe einfach nicht mein Ding ist. Leider bin ich, um diese (wiederholte) Feststellung treffen zu müssen, auch noch an eine / die völlige Fehlfarbe in der Versicherung geraten.
Beruflich hat sich dann, bis auf den Versuch bei einer Zeitarbeitsfirma auch nichts mehr ergeben. Und auch hier musste ich feststellen, das sich zwischen einem Telefonat und der persönlichen Vorstellung manchmal offenbar ganz schnell Sinneswandel ergeben. Sagte man mir am Telefon noch das man für eine(n) bestimmte(n) Tätigkeit(sbereich) suchen würde, rang man mir beim persönlichen Termin die Zusage ab, für viele verschiedene Tätigkeiten zur Verfügung zu stehen.
Das hatte sich dann nach einem Gespräch mit meiner ‚Berufsberaterin‘ des Jobcenters aber Gott sei Dank schnell erledigt.
Aber nicht nur beruflich war es nicht mein bestes Jahr. Auch gesundheitlich gab es einen Nackenschlag nach dem nächsten. Vom sprichwörtlichen Hacken bis zum Nacken habe ich dieses Jahr wohl so ziemlich alles durch. Und es gab Befunde, auf die hätte ich liebend gern verzichten können. Auch wenn ich natürlich zugeben muss, das es anderen sicher noch wesentlich bescheidener geht als mir!
Und wenn ich meinem Gefühl trauen kann und darf, geht es gleich im Januar weiter mit den Tiefschlägen. Vor allem was meine Gelenksbeschwerden anbetrifft. Aber auch hinsichtlich meiner Ohrgeräusche bin ich im Moment alles andere als beruhigt.
Politische Aktivität
Fortgesetzt hat sich der negative Trend des Jahres 2011 auch im Hinblick auf eine mögliche politische Aktivität. Auch wenn ich erst im zweiten Quartal 2011 in die CDU eingetreten bin, so hatte ich mir doch erhofft bei der Kommunalwahl genügend Stimmen zu bekommen um in den Gemeinderat einzuziehen.
Schließlich, so meine letztendlich naive Hoffnung, lebe ich mittlerweile 40 Jahre hier im Ort und dürfte von daher vielen durchaus bekannt sein! Aber selbst das man schon ewig in einem Ort lebt, heißt nicht das man – bei welcher Wahl auch immer – einen Bonus hat oder bekommen würde.
Das zweitschlechteste Ergebnis aller aus der Gemeinde angetretenen Kandidaten war das ernünchternde Fazit und vorläufige Ende dieser Hoffnung. Einzig, das der Kandidat auf dem letzten Platz noch 13 Stimmen weniger bekommen hatte als ich war etwas tröstend.
Im Hinblick auf die Entwicklungen der Gesellschaft bleibt bei mir vom Jahr 2011 das Gefühl / die Erkenntnis, das die Deutschen anscheinend langsam beginnen sich – entgegen ihren eigentlichen Gepflogenheiten – auf die Hinterbeine zu stellen!
Leider – oder natürlich? – auch mit den entsprechenden Nebengeräuschen!
Als berühmtestes Beispiel steht dafür natürlich unser allseits (un)beliebter von und zu Guttenberg. Und momentan der Herr Bundespräsident Christian Wulf.
Was (nicht nur) mir aber bei diesen ganzen Angelegenheiten sauer aufstösst, ist, das diese ‚Großen‘ doch nur das machen, was viele von uns im Kleinen an Gaunerstücken drehen. Nur das es sich bei den ‚kleinen Leuten‘ um 5.000 € dreht während es bei Wulf um den Faktor 100 geht! Warum also erwarten wir alle, das die es besser machen (sollen)?
Gesellschaftlicher Rückblick
Das Sprichwort: ‚Jede Gesellschaft bekommt die Politiker, die es verdient‘ stammt nicht von ungefähr. Wenn im kleinen – und das ist nun einmal so – beschissen wird, wird es das auch – und erst recht – im Großen werden. Ob und wie eine Pyramide steht und hält, entscheidet sich nicht an deren Spitze, sondern an ihrer Basis! Wenn die Basis morsch ist, kann die Spitze noch so stark sein. die Pyramide wird nicht halten!
Als zweites stößt mir – vor allem jetzt bei Wulf – sauer auf, das hier nicht zwischen Amt und Person getrennt wird. Christian Wulf hat als Ministerpräsident von Niedersachsen Mist gebaut, nicht als Bundespräsident! Er hat, wenn überhaupt, das Amt des niedersächsischen Ministerpräsidenten beschädigt. Aber nun beschädigt die hetzende Meute das Repräsentantenamt Nummer 1 des Staates!
Wie Ex-Bundespräsident Scheel schon anmahnte: Ein wenig mehr Sachlichkeit stünde allen, die nun Wulf aus dem Amt jagen wollen – und nichts weiter ist der Grund für die nicht enden wollenden Querelen – gut zu Gesicht.
Und überhaupt scheinen vor allem wir Deutschen prädestiniert dafür zu sein, das Kunstwerk vollbringen zu können, jemanden den wir eben noch in den Himmel gelobt haben in der nächsten Sekunde in die Hölle zu schicken.
Im Zusammenhang mit den Vorgängen um Christian Wulf sollten sich all jene, die jetzt wie die Wölfe über ihn herfallen, vielleicht einmal überlegen, was sie wollen:
Wollen wir Politiker, die Lebenserfahrung mit ins Amt bringen und allein aufgrunddessen schon – wie auch immer geartete – Fehler gemacht haben können? Oder wollen wir jene vom Schlage derer zu denen Christian Lindner von der FDP gezählt wird:
Bis zum 30. Lebensjahr studiert – daher fast Null Lebenserfahrung, nebenbei Politik gemacht. Dann schnell aufgestiegen, ein mehr oder minder hohes politisches Amt bekleidet, und wenn man lange genug dabei war um Pensions-Ansprüche stellen zu können – das sind als MDB 4 Jahre – wieder abtauchen?
Ist es das, was man will: Politiker die eigentlich gar nicht wissen, was Leben heißt, weil sie eben ’nur‘ x Semester studiert haben und die uns – die wir uns jeden Tag mit irgendwelchen Blödsinn rumärgern müssen, dann erzählen wie man es richtig macht oder zu machen hat?
Dann brauchen wir uns zukünftig nicht zu wundern, wenn die Schere zwischen Politik und Gesellschaft noch weiter auseinander driftet. Weil wir dann irgendwann wirklich nur noch von solchen Leuten regiert werden, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben!
Abschiede
Auch in Hinsicht auf Menschen von denen ich / man Abschied nehmen musste, hielt das Jahr 2011 einen Rekord für mich bereit.
Wobei ich natürlich sagen muss, je mehr Leute man kennen lernt, desto größer ist auch die mögliche Wahrscheinlichkeit, das diese irgendwann sterben. Vor allem wenn sie schon ein gewisses Alter erreicht haben.
Von meinen acht Parkinson-Kranken, die ich während meines AGH-Jobs letztes Jahr beim Sportverein kennengelernt und die ich auch in der Zeit danach noch gefahren habe, sind seither 3 gestorben. Hinzu kommt eine ehemalige Arbeitskollegin, die gerade einmal 54 Jahre alt werden durfte. Und zum traurigen Schluss dann noch die Frau meines Hausarztes, die nicht einmal das Alter erreichen durfte.
Aber auch was die in diesem Jahr verstorbenen Promis anbetrifft, sind doch leider wieder einige dabei, zu denen man fast eine vertraute Beziehung hatte – auch wenn man sie in Wirklichkeit gar nicht gekannt hat. Wenn man sich die Liste derer mal anschaut, wird zumindest mir ganz anders!
Nachfolgend ein Auszug derer, die nicht mehr unter uns sind, die aber zumindest einigen von uns mit Ihrer Arbeit Freude gemacht haben. Beziehungsweise zu einem Schlag Menschen gehörten von denen es heute nicht mehr allzu viele gibt:
- Vicco von Bülow – alias Loriot
- Peter Falk – Schauspieler, vielen besser bekannt als Inspektor Columbo
- Elisabeth (Liz) Taylor – Schauspielerin
- Peter ‚der Große‘ Alexander – österreichischer Sänger und Schauspieler (das was man neudeutsch wohl Entertainer nennen würde)
- Witta Pohl – Schauspielerin
- Wolfgang Spier – Schauspieler
- Joe Frazier – Boxer
- Dan Wheldon – Nascar-Pilot
- Steve Jobs – Apple-Gründer
- Hans Apel – SPD-Politiker
- Rosel Zech – Schauspielerin
- Friedrich Schoenfelder – ewig graumelierter, distinguierter Schauspieler
- Bubba Smith – der lange Schlaks aus der Police Academy-Reihe
- Bernd Clüver – ‚Der Junge mit der Mundharmonika‘
- Amy Winehouse – Pop- bzw. Rocksängerin
- Heinz Reincke – (knurriger) Schauspieler
- Bernd Eichinger – Filmproduzent
- Johannes Heester – Sänger und Schauspieler (mit Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde)
Ich denke, das ich zumindestens einigen aus der Seele spreche, wenn ich sage: hoppla, da hat Gevatter Tod aber mächtig Kahlschlag betrieben!
Ausblick auf 2012:
Für mich persönlich hoffe ich natürlich, das das Jahr 2012 nicht noch tiefer absackt im Niveau als das Jahr 2011. Vor allem hoffe ich – trotz oder gerade wegen meiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen, das sich im kommenden Jahr etwas tut.
Am liebsten wäre mir natürlich ein Job, damit meine (finanzielle) Abhängigkeit vom Jobcenter endlich wieder endet. Ich war noch nie auch nur im Ansatz so lange ohne Beschäftigung wie seit der Entlassung aus meinem letzten regulären Beruf. Und das obwohl ich früher auch nicht aktiver auf Stellensuche war wie heute. Also irgendwas – hoffentlich ausser meinem Alter – muss sich doch gravierend geändert haben auf dem sogenannten ‚ersten Arbeitsmarkt‘.
Aber da ich mich auch schon mit dem Gedanken beschäftigt habe, könnte ich auch damit leben, wenn es in eine andere Richtung gehen würde. Gemeint ist die Frühverrentung!
Hauptsache ich hätte wieder eine solidere Basis als die des Jobcenters, auf welcher ich aufbauen könnte. Aber dazu braucht es vielleicht auch erst eine möglicherweise – und von meinem Arzt schon angedachte – zweite Einweisung in eine stationäre Einrichtung! Sprich: eine zweite Kur!
Und vielleicht tut sich ja auch im zwischenmenschlichen Bereich (dann) wieder etwas. Denn da habe ich – wie ich denke – doch durchaus akuten Nachholbedarf. Und nicht nur bezüglich dessen was manch einer von Euch jetzt denken wird 😉
In diesem Sinne wünsche ich – auch wenn sicher noch der eine oder andere Artikel bis dahin kommen mag – jetzt schon mal einen guten Rutsch in ein gesundes, zufriedenes und erfolgreiches 2012!
Was vom Jahr 2011 übrigbleibt http://t.co/MK6CaZai
Was vom Jahr 2011 übrigbleibt – eine persönliche Rückschau http://t.co/LKJ2mX3U