Keine Frage! Die Parteienlandschaft in Deutschland braucht neue Impulse. Zu festgefahren sind die – mehr oder minder – alteingesessenen Parteien wie CDU, CSU, SPD und FDP. Aber auch die Grünen waren bekanntlich schon mal mehr als ein Haufen versammelter Anzugträger im Parlament!
Und es ist sicher keine falsche Behauptung wenn man sagt, das sich in den letzten Monaten und auch Jahren tatsächlich eine Partei aufgemacht zu haben scheint, dieser Landschaft diese notwendigen neuen Impulse geben zu wollen. Und man ahnt wohl schon, von welcher Partei hier die Rede ist! Von der Piratenpartei!
Ich persönlich muss ernsthaft gestehen, das mir diese Partei einerseits durchaus sympathisch ist – auch wenn ich sie nicht wähle / wählen würde – andererseits aber auch skurril bis grotesk anmutet!
Sympathisch ist sie mir aufgrund der Art und Weise wie man dort an die Arbeit geht, bzw. anscheinend gedenkt an die Arbeit zu gehen. Aber gleichzeitig ist diese Art durchaus befremdlich für mich, weil für mein Verständnis kindlich-naiv! Frei nach dem Motto ‚Hurra, jetzt kommen wir‘ denkt man dort anscheinend zumindest stellenweise, wir sind jetzt in irgendwelchen Landes- und / oder Kommunalparlamenten und nun hört alles auf unser Kommando!
Das dem nicht so ist, und die Arbeit in Abgeordneten-Positionen anders abläuft als in irgendeinem Hinterzimmer, dürfte man bei den Piraten mittlerweile mitbekommen haben
Andererseits wirkt sie aus mehreren Gründen skurril bis grotesk auf mich! Erstens aufgrund ihrer Aussendarstellung. Mit der kann ich – vielleicht weil mehr konserativ eingestellt – so ziemlich wenig bis gar nichts anfangen! Zweitens irritiert mich ihr steiler Aufstieg in Überschallgeschwindigkeit.
Aber zumindest in der Aussendarstellung hat sie durchaus Gemeinsamkeiten mit der ehemals ja auch so unkonventionellen Partei Die Grünen. Man erinnere sich nur an die Bilder von Parteitagen, die Wollsocken strickende Personen und den Nachwuchs stillende Mütter zeigten.
Wo sie aber keine Gemeinsamkeiten mit der ehemaligen Öko-Partei haben dürfte, ist womöglich die Art und Weise, wie man in manchem Kommunalabschnitt der Partei anscheinend versucht unliebsame Parteigenossen aus dem Amt und der Partei hinaus zu komplimentieren. Denn mir wäre nicht in Erinnerung geblieben, das Trittin, Ditfurth und Co. so aufgetreten bzw. aus dem Rahmen gefallen wären
Denn die Lüneburger Landeszeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über einen Vorfall der gar nicht so Gentlemanlike wäre, würden sich die diesem Ereignis zugrundeliegenden Gerüchte erhärten.
Ein Harburger Kreistagsmitglied der Piraten soll am letzten Wochenende hier in Lüneburg als Opfer in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein. Lesen tut sich der Polizeibericht laut Autor wie eine Wochenendübliche Kneipen-Prügelei.
Zwei Männer bekommen sich ob ihrer unterschiedlichen Meinung vor einer solchen Örtlichkeit in die Wolle, der eine – mit knapp zwei Promille intus – schlägt zu, der andere wird dabei leicht verletzt.
Doch auch wenn sich das Ganze im Polizeibericht lediglich wie eine übliche Betrunkenen-Prügelei lesen soll, sollen die aus dieser Prügelei resultierenden Gerüchte das alles etwas anders aussehen lassen. Sollten diese Gerüchte tatsächlich stimmen, dürfte die Aussendarstellung der Partei zumindest hier in der Region einen (weiteren) mehr oder minder herben Dämpfer kriegen. Denn laut der Zeitung munkelt man, das diese Schlägerei von einem durch Parteifreunde des Opfers beauftragten Schläger provoziert worden sein soll. Dieser ist laut Artikel zudem einschlägig bekannt.
Auch was man mit dieser Keilerei anscheinend erreichen wollte ist dem Bericht zu entnehmen: Man ist seitens der Piratenpartei dieses Mannes wohl überdrüssig und will ihn dem Vernehmen nach so dazu bewegen, der Partei den Rücken zu kehren.
Zwar wird von einem, im hiesigen Stadtparlament vertretenen, Parteimitglied natürlich vehement bestritten, das die Partei Konflikte dieser Art in dieser Form lösen würde. Gleichzeitig bestätigt man aber, das gegen das Opfer ein Parteiausschlussverfahren laufe!
Mir wäre eine solche Art Handlungsweise eigentlich nur von ganz anderen, hin und wieder ‚politisch‘ aktiven, Menschen bekannt. Die aber mehr durch andere Dinge auf- und ausfallen, als durch (ihre) ‚Politik‘! Aber zumindest nicht von solchen, die sich als demokratisch bezeichnen würden!
Doch auch wenn das Opfer auf Pressefotos im Rahmen seiner politischen Aktivitäten mit Bierflaschen in der Hand zu sehen sein soll, sich durch Heiratschwindlerinnen hereingelegt betrachtet und als zum Islam konvertierter deutsch-nationaler mit 10 Kindern bezeichnet, ist so eine Vorgehensweise sicher nicht das, was die Piraten brauchen können, will und / oder soll man sie (weiterhin) ernst nehmen.
Da muss man wohl innerhalb der Partei noch gründlichst Nacharbeiten und Aufklärungsarbeit leisten, das man durchaus locker-leger ‚rüberkommen‘ möchte beim Wähler, dies aber mit solcherlei Handlungsweise sicher nicht erreicht wird.
Zumal die Piratenpartei nicht die erste Partei wäre, die nach einem blitzartigen Aufstieg noch blitzartiger wieder abgestürzt ist. Und sie wären auch nicht die ersten, die von der Parteiarbeit – wie man sie jetzt leisten muss – zermürbt würden. Denn wie schon erwähnt: Als locker zusammengewürfelter Haufen in irgendwelchen Klubräumen von Erfolgreicher Parteiarbeit zu träumen und diese dann auch wahr werden zu lassen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Allerspätestens wenn es – wie zu den Anfangs- / Hoch-Zeiten der Grünen – zu Flügelkämpfen in der Partei kommen wird und diese offen ausbrechen werden, wird sich zeigen, ob sie wirklich auf Dauer so etwas werden kann wie eine etablierte Volkspartei. Oder ob sie sich an diesen, irgendwann sicher unvermeidlichen Debatten und Konflikten, aufreiben und kaputt gehen wird!
Schade wäre es zumindest in der Hinsicht, das der Parteienlandschaft dann wieder die eigentlich so dringend notwendigen Impulse fehlen würden.
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