Wer ein Festnetz-Telefon besitzt – und wer hat das heute nicht – kennt sie wohl zur Genüge: Die störenden und nervenden Anrufe von Call-Centern die einen wegen einer angeblichen Teilnahme an irgendwelchen Gewinnspielen anrufen, für welches sie angeblich noch einmal die persönlichen Daten abgleichen müssen.
Im Regelfall haben die meisten natürlich nie – zumindest nicht in den Wochen und Monaten vor diesen Anrufen – an einem solchen Gewinnspiel teilgenommen, für das man die Daten noch einmal abgleichen müsste.
Da aktuell auch im Bereich Lüneburg wieder ein solches Call-Center die Leute mit nicht enden wollenden Anrufen nervt, habe ich mir gedacht, vielleicht sind ein paar Tipps und Hinweise für den einen oder andern doch etwas hilfreich.
Erster Tipp: Telefonbucheintrag löschen
Wenn Du nicht unbedingt im Telefonbuch stehen musst, weil Du zum Beispiel selbständig bist, solltest Du bei der Telekom bzw. deinem entsprechenden Telefonanbieter die Löschung des Telefonbuch-Eintrags beantragen. Bei der Telekom soll es nicht nur im T-Punkt gehen, auch über die Service-Nummer 0800 33 01000 soll man dies bewerkstelligen können.
Bist Du jedoch darauf angewiesen im Telefonbuch zu stehen, kannst Du trotzdem noch beeinflussen wie gut man Dich findet. Als Beispiel sei hier die Rückwärtssuche – auch als Inverssuche betitelt – genannt. Auch hier besteht die Möglichkeit, beim Telefonanbieter zu beantragen, das man über diese Möglichkeit nicht mehr gefunden werden möchte.
Dies verursacht – wie ich denke – für die Call-Center durchaus ein wenig Mehrarbeit. Denn falls Sie die Rufnummer tagesaktuell prüfen wollen, reicht diese Angabe allein nicht mehr aus, um den Anschlussinhaber zu prüfen. Hierfür sind dann die erweiterte Suche sowie weitere Daten (zum Beispiel der Straßenname) notwendig. Auch wenn die sehr wahrscheinlich ebenfalls bereits beim Call-Center vorliegen, so muss dann doch einmal mehr Copy&Paste ausgeführt werden.
Zweiter Tipp: Anrufbeantworter nutzen
Die Nutzung eines Anrufbeantworters ist heute kein Problem mehr. Da moderne Telefone, bzw. Telefonanlagen in der Regel über integrierte Anrufbeantworter verfügen, erübrigen sich evtl. Zusatzgeräte.
Mit einem Anrufbeantworter kann man sich die Tatsache zu nutze machen, das die Anrufer eines Call-Centers im Normalfall nicht auf einen AB sprechen. Denn da man ja einen Menschen erreichen will und keine Maschine, kostet das Besprechen des AB zuviel Zeit. Zudem ginge damit beim nächsten Versuch eines Anrufs das Überraschungsmoment für den Anrufer verloren, sollte man dann den gewollten Ansprechpartner an die Strippe bekommen.
Und das Überraschungsmoment – und das daraus resultierende ohnmachtsartige Gefühl des Angerufenen überfallen zu werden – ist schließlich der Augenblick, auf dem diese Anrufe basieren.
Spricht jemand nicht auf einen Anrufbeantworter, kann der Anruf an sich nicht dringend gewesen sein.
dritter Tipp: fremde Rufnummern prüfen
Wer von einer ihm fremden Rufnummer angerufen wird, sollte – vor allem wenn diese mit zwei Nullen beginnt oder ellenlang ist – nach Möglichkeit das Internet zu Rate ziehen, bevor er den Anruf annimmt.
Dazu reicht es im Suchfeld der Suchmaschine die Nummer einzugeben. Ist diese bereits negativ aufgefallen, werden entsprechende Seiten wie etwa whocallsme.com angezeigt.
Der Versuch, über die Rückwärtssuch-Funktion etwa von dasoertliche.de den Verursacher der nervenden Anrufe herauszufinden, schlägt in aller Regel fehl. Zum einen, weil die Anrufer nicht selten ausländische Rufnummern anzeigen lassen obwohl sie aus Deutschland anrufen. Zum anderen weil sie ganz einfach nicht im Telefonbuch gelistet sind.
vierter Tipp: Eine andere / aktuellere Hardware
Spielst Du vielleicht mit dem Gedanken, Dich von deinem vielleicht schon in die Jahre gekommenen Telefon zu trennen, kann ich Dir persönlich – da ich eine solche Anlage nutze – einen Hardware-Tipp an die Hand geben:
Die Telefone und Telefon-Anlagen der Firma AVM!
Ich selbst nutze die FritzBox 7170. Ruft hier nun eine mir unbekannte Nummer an, checke ich wie in Tipp drei erwähnt per Suchmaschine die Rufnummer. Ist sie bereits negativ aufgefallen, wandert sie über das Browser-Interface der Anlage in die Liste der gesperrten Rufnummern.
Man kann diese Rufnummern aber auch auf einen der integrierten Anrufbeantworter umleiten. Was, wie ich ebenfalls bereits erwähnt habe, aber wenig Sinn macht da diese Leute nicht auf einen AB sprechen und sich auch eine evtl. Ansage vor allem aus Zeitgründen nicht anhören.
Auch wenn ich aufgrund mangelnder eigener Erfahrungen nicht weiß, ob die Telefone und Anlagen anderer Anbieter das folgende Merkmal auch anbieten, so möchte ich es doch hervorheben.
Und zwar bieten glaube ich alle Produkte der Firma – zumindest aber die FritzBox-Reihe – eine eingebaute Nachtschaltung an. Diese kann individuell konfiguriert werden, und schützt vor ungebetenen Anrufern während der angegebenen bzw. voreingestellten Zeitspanne. Personen, die Euch auch des Nächtens anklingeln dürfen – wie z. B. Familie, Freunde und Verwandte – können Euch trotzdem noch erreichen.
Dazu muss die Rufnummern jedes einzelnen im internen Telefonbuch eingetragen und die Option ‚Wichtige Person‘ aktiviert werden. Damit ist sichergestellt, das Euch im Fall des Falles nur Personen aus dem Bett klingeln, die Euch wirklich etwas wichtiges zu sagen haben dürften und sonst niemand.
Denn es soll ja nicht erst einmal vorgekommen sein, das ein Call-Center-Freak jemanden nachts um zwei den Schlaf geraubt hat, weil er ‚Daten abgleichen‘ wollte.