Nicht nur Fussballfans staunen, was seit einiger Zeit bei der FIFA, dem Welt-Fussballverband, abgeht.
Erst die merkwürdige und gleichzeitige Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an Russland und das Emirat Quatar. Und dann die ganzen gegenseitigen Bestechungs- und Betrugsvorwürfe.
Und einer der der Ansicht ist es gäbe nichts worüber aufzuregen sich lohnen würde:
Sepp Blatter
Er scheint sich wie Frankreichs König Ludwig der XIV. zu fühlen. Diesen bezeichnete man bekannterweise auch als den Sonnenkönig. Kritik perlt an ihm ab wie an Teflon. Lob – welches es ja auch hin und wieder mal gibt – streicht er hingegen natürlich gerne ein. Und am allerliebsten natürlich nur für sich
Einerseits ist es verständlich, das er sich ein dickes Fell zugelegt hat. Schließlich gibts Leute, die ihn schon von Natur aus an die Karre pinkeln wollen bzw. müssen. Denn man will vielleicht irgendwann selbst auf dessen Pöstchen hocken, oder auch durchaus gerechtfertigte Kritik äußern.
Wer sich jedoch jede Kritik zu Herzen nimmt, kommt nicht weit und wird an seiner Arbeit kaputtgehen. Aber irgendwo muss bei der Ignoranz eine Grenze sein.
Schaut man sich die großen Organisationen im Sport an, so wird man feststellen das überall anscheinend nur die Erfolg haben, die sich wie ein Sonnenkönig verhalten:
Juan Antonio Samaranch:
Der Spanier war 21 Jahre lang Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Auch er war in seiner Position nicht gerade frei von Kritik. Seine Amtsführung glich im Großen und Ganzen der Sepp Blatters. Die Korruption erreichte unter seiner Ägide einen vorher nie dagewesenen Rekord.
Auch er ließ Kritiker entweder mundtot machen oder sorgte mit seinen Verbindungen dafür, das diese ihre Posten verloren.
Welchen Ruf Samaranch in der Welt ‚genoß‘, kann man wohl sehr schön an dem Aspekt ablesen, das das Nobelpreiskomitee das Ansinnen ablehnte, dem IOC mit Samaranch als Präsidenten den Friedens-Nobelpreis zu verleihen.
Um sicher zu gehen, auch wiedergewählt werden zu können, sorgte er dafür, das die Altersgrenze für IOC-Mitglieder stetig nach oben geschraubt wurde.
Unter seiner Ägide änderte man auch die Zyklen der Olympischen Spiele. Vor allem um so zu verhindern das die Einnahmen stagnierten.
Hätten nach 1992 die nächsten Winterspiele nämlich normalerweise erst 1996 stattgefunden, so ließ man diese schon 1994 in Lillehammer über die Bühne gehen. Somit wurden ab dem Zeitpunkt die Winter- und die Sommerspiele nicht mehr im gleichen Jahr veranstaltet. Das sorgte dafür, das man bei den Sponsoren mehr Geld eintreiben konnte, da für diese die Möglichkeit wegfiel, ihr Budget auf zwei zeitnah sehr dicht aufeinanderfolgende Veranstaltungen zu verteilen.
Ein weiterer Big-Boss einer großen Sport-Vereinigung, den man sicher durchaus auch als Sonnenkönig bezeichnen könnte, ist Formel 1-Chef
Bernie Ecclestone:
Wer dem Engländer in die Quere kommt, hat nicht selten wenig zu lachen. Bislang hat es niemand geschafft, den ‚Impressario‘ von seinem Thron zu stoßen. Einzig die deutsche Staatsanwaltschaft könnte in Hinsicht auf Ermittlungen rund um die BayernLB-Affäre schaffen, was bislang keinem gelang:
Die Macht des nur 1,60 m großen Milliardärs zu brechen.
Sepp Blatter ist also nicht der einzige Chef einer großen Sport-Organisation der so tut, als würde er in einem goldenen Käfig leben und alle um ihn herum wären nur Ahnungslose Volldeppen und von Kopf bis Fuss von Neid aufgefressen.