Seit dem 1. Quartal diesen Jahres – und durchaus auch schon vorher – heißt es in Internet, Presse und Medien, das die Troisdorfer Firma TelDaFax immense Zahlungsschwierigkeiten haben soll.
Nicht selten ist bzw. war auch die Rede davon, das man nicht weit davon entfernt sei, den Weg zum Amtsgericht gehen und Insolvenz anmelden zu müssen. Und nicht wenige hat es inzwischen getroffen, die sich gezwungener Maßen vor allem einen neuen Stromversorger suchen müssen. Selbst unseren Mieter hat es mittlerweile erwischt.
Dabei stellen sich mir eigentlich zwei Fragen:
1.) Wie konnte das Unternehmen überhaupt so groß werden?
Der Name sagt es doch eigentlich schon aus, das die Kernkompetenz des Unternehmens im Telefon- und Internet-Sektor liegen müsste / sollte. Schließlich ist der Firmenname eine Abkürzung aus Telefon, Daten, Fax.
Die Frage nach der Kernkompetenz
Kann es sein, das der Anteil vom Kuchen in dem Bereich zu klein war oder wurde. War der Markt möglicherweise so überfüllt von Anbietern, das man in dem Sektor nicht mehr genügend Umsatz machen konnte? Schließlich muss man im Großteil der Wirtschaft – um den Hals auch ja richtig voll zu kriegen – jedes Jahr mindestens 10 % + x mehr Umsatz machen.
Tritt das nicht ein, wird von einem schlechten oder gar miserablen Geschäftsjahr gesprochen.
2.) Ist Geiz wirklich so geil, um eine langfristige Leistung im voraus zu bezahlen?
Verständlicherweise versucht in der heutigen Zeit jeder dort wo es ihm möglich ist ein paar Cent oder vielleicht auch den einen oder anderen respektive ein paar mehr Euro zu sparen.
Aber würden diejenigen, die für den Spareffekt im voraus ja nicht gerade wenig Kohle abgedrückt haben auch ihr Heizöl im voraus bezahlen, ohne zu wissen, ob es dann wenn man es braucht überhaupt geliefert wird?
Geiz ist nicht immer geil
Würden jene auch von Autohändler A zu Autohändler B wechseln, wenn B ihnen sagt ‚Du bekommst Dein neues Auto um 3000 Euro billiger, wenn Du schon mal einen Beitrag von X im voraus zahlst. Und Du brauchst nur 2 Monate auf Deinen neuen Wagen warten.‘ Und das ohne zu wissen, ob der Wagen überhaupt geliefert wird.
Oder würden sie bei Autohändler A bleiben, der ihnen den neuen Wagen nur 1000 Euro günstiger anbietet, keine Verkürzung der Wartefrist von sagen wir 6 Monaten anbieten kann. Aber wo sie die Gewissheit haben, ich brauche erst zu zahlen, wenn ich den Wagen auch fahre.
Sicher würden die meisten – wie ich denke – zu Variante 2 tendieren.
Aber warum nicht auch bei Strom & Co? Weil das hier – im Gegensatz zu dem genannten Auto-Beispiel – nur Peanuts-Beträge sind? Oder warum?
Und auch eine 3 Frage stellt sich mir. Aber die hat mit dem Unternehmen an sich weniger zu tun, sondern mit seinem Werbeträger Rudi Völler
Denn mich wundert es durchaus, das sich ‚Tante Käthe‘ immer noch als Werbe-Figur und Sympathie-Träger für das Unternehmen zur Verfügung stellt. Leidet sein Ansehen nicht darunter, das er sein Gesicht für eine Firma zur Verfügung stellt, die derartige Probleme hat? Oder liegt der Fakt, das Rudi uns immer noch von der Webseite der Firma entgegenlächelt, allein darin begründet, das TelDaFax Sponsor von Bayer 04 Leverkusen ist.
Stellt sich dann die Frage, leidet das Image von Bayer Leverkusen nicht unter dem Imageverlust der Troisdorfer. Sofern man bei letzterem noch ein Image hat oder zugrunde legen kann.