Kurz vor Weihnachten letzten Jahres habe ich mir einmal den Spaß gemacht, zu prognostizieren wo die einzelnen Vereine am letzten Spieltag der Saison wohl stehen werden.
Nachlesen kann man das für die jeweiligen Tabellendrittel wie folgt:
– Tabellenplatz 1 – 6
– Tabellenplatz 7 – 12
– Tabellenplatz 13 – 18
Tja, was ist – in der Reihenfolge der Tabellenplätze nach der Hinrunde – nun aus meiner Prognose geworden?
Borussia Dortmund: Hier ist meine Prognose wohl durchaus voll aufgegangen. Ich habe sie zwar nicht als den Meister getippt, aber orakelt, das sie unter den ersten dreien (und vor den Bayern) über die Ziellinie laufen werden. Beides ist bekanntermaßen eingetroffen.
Fazit: zutreffende Prognose
Mainz 05: Das die Jungs vom Bruchweg den zweiten Tabellenplatz nicht würden halten können, hatte ich auf dem Zettel. Ebenso, das sie keinen derben Absturz erleben würden. Allerdings hätte ich Ihnen Platz 5 nicht wirklich zugetraut.
Fazit: besser abgeschnitten als Prognostiziert
Bayer 04 Leverkusen: Bayer hat sich sicher nicht umsonst den Namen ‚Vizekusen‘ Patentrechlich schützen lassen. Glückwunsch zum 2. Tabellenplatz, den ich Ihnen nicht zugetraut hatte.
Fazit: Prognose noch übertroffen
Hannover 96: ‚Die Qualifikation für die Europa-League wird es am Ende wohl eher nicht werden‘.
Tja, wie man sich täuschen kann! Die direkte Qualifikation zur Europa-League hätten sicher die wenigsten den Niedersachsen zugetraut. Ich bin hier also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der einzige, der von Slomka und seiner Elf positiv überrascht wurde.
Fazit: Besser als Prognostiziert
SC Freiburg: Meine Tendenz-Prognose wäre – im positiven Sinne – fast noch in die Hose gegangen. Ein Sieg oder zwei Unentschieden mehr, und die Breisgauer hätten besser abgeschnitten als ich gedacht habe. Aber ein Platz im soliden Mittelfeld war ja auch das, was sich Dutt’s Elf gewünscht hat.
Fazit: Prognose treffend erfüllt
Bayern München: Das absolute Minimalziel erreicht. Mehr kann man dazu nicht sagen. Und meine Prognose hat sich ebenfalls nicht bestätigt. Drei Punkte hinter Vizemeister Bayer Leverkusen passt ins Bild der für Münchener Verhältnisse völlig verkorksten Saison. Aber ohne van Gaals Rauswurf wäre sicher nicht einmal dieses Ziel erreicht worden.
Fazit: Prognose nicht eingetroffen
Eintracht Frankfurt: O Weh, O weh! So drastisch wie die Hessen ist glaube ich noch kein Bundesligist abgestürzt. Und mit Ihnen meine Prognose, sich am Ende der zweiten Saisonhälfte im mittleren Drittel der Tabelle wiederzufinden.
Der Rauswurf von Michael Skibbe, vor allem aber die Verpflichtung von Christoph Daum – dem König im Phrasen-Dreschen – war völlig unverständlich. Letzteres noch mehr wie der Rauswurf an sich. Was Heribert Bruchhagen damit erreichen wollte, ist mir schleierhaft. Aber deswegen ist es wohl auch vollends in die Hose gegangen.
Fazit: völlig daneben orakelt
1899 Hoffenheim: Der Klub hatte sich sicher mehr vorgestellt. Was ohne Rangnicks Abdankung sicher auch zu schaffen gewesen wäre. Aber sein Nachfolger scheint einfach zu blass zu sein. Was nicht heißt, das ich ihm fachliche Qualitäten absprechen will. Aber er hat – zumindest nach aussen – irgendwie keine Wirkung.
Und so ist – vor allem wohl auch wegen Rangnicks Abschied – auch meine Prognose nicht eingetreten.
Fazit: Prognose nicht eingetroffen
Hamburger SV: Tja, was soll einem zu den Hamburgern einfallen? Mir zumindest nicht sehr viel. Eine wirkliche Prognose zum Tabellenplatz am Ende der Saison hatte ich nicht abgegeben. Mit dem achten Tabellenplatz hätte ich – zugegebener Maßen – auch nicht wirklich gerechnet.
Nur mit meiner Prognose, das Armin Veh einer der Trainer sein könnte oder würde, dessen Stuhl im Verlauf der Rückrunde wohlmöglich neu besetzt wird, habe ich ins Schwarze getroffen. Was aber aufgrund seines damaligen Verhaltens auch nicht wirklich schwer war.
Fazit: Besser platziert als ich gedacht hätte. Meine einzige Prognose zum HSV bezüglich dem Thema Veh trat ein.
Schalke 04: Eines der Teams, deren Erwartungen völlig von der Realität überrollt wurden. Weder ein einstelliger Tabellenplatz, noch die direkte Qualifikation zur Champions- oder Europa-League. Denn auch das Pokalfinale ist kein Selbstläufer. Hier kann die Mannschaft aber zeigen, ob sie Qualität hat oder eben einfach nur Mittelmaß ist.
Fazit: Meine Prognose wurde völlig ad absurdum geführt.
1. FC Nürnberg: Glückwunsch an die Franken. Mit solch einem Ergebnis hätten sicher nur die kühnsten Optimisten gerechnet. Ich zumindest nicht. Das in der kommenden Saison zu wiederholen dürfte zwar nicht unmöglich aber doch sehr schwer werden.
Fazit: Doppelt so gut wie von mir orakelt.
FC Kaiserslautern: Hätte man Marco Kurz und seinen Jungs vor der Saison gesagt, ihr steht am 34. Spieltag auf dem 7. Tabellenplatz, hätte man demjenigen vermutlich einen Vogel gezeigt und ihm geraten sich mal auf seinen Gesundheitszustand hin untersuchen zu lassen.
Denn sie haben mehr als einmal betont, alles andere wie der Kampf gegen den Abstieg wäre eine Sensation. Also eine Sensationelle Saison für die Pfälzer.
Fazit: Ich hatte keinen direkten Tabellenplatz orakelt, aber ihnen dieses Ergebnis zumindest Ansatzweise zugetraut.
VfL Wolfsburg: Wer in einer Saison 2 Trainer zum Teufel jagt und einen dritten verpflichtet, um die Saison auch nur in Bruchteilen zu retten, hat in meinen Augen auch nicht viel mehr verdient als am Ende eine Position vor dem Relegationsplatz zu stehen.
Ich hatte ihr zwar mehr zugetraut – sogar wesentlich mehr -, aber meine Zweifel bezüglich Dieter Hoeneß und Steve McClaren haben sich bestätigt. Für Dieter Hoeneß dürfte der VfL Wolfsburg vermutlich seine letzte Station als Manager in der Bundesliga gewesen sein. Nicht nur bei den Trainern hat ein Generationswechsel stattgefunden. Auch der Typus Manager den Hoeneß verkörpert hat seine Halbwertzeit überschritten.
Im Gegensatz zu ihm hat sein Bruder Uli das aber wohl rechtzeitig erkannt. Obwohl ein Vergleich hier eigentlich nicht zieht.
Fazit: In meiner Prognose habe ich hinsichtlich des Tabellenstandes völlig daneben gegriffen. Nur das Hoeneß und McClaren die falschen Leute sein könnten hat sich bestätigt.
Werder Bremen: Klaus Allofs hat sein goldenes Händchen bezüglich Spielerverpflichtungen bislang noch nicht wieder gefunden. Daraus resultierend musste Bremen bis fast zum Ende gegen den Abstieg kämpfen. Noch eine Horror-Saison wie diese ist der Elf von der Weser nicht zu wünschen. Aber aufgrund des Umbruchs in der Mannschaft auch nicht auszuschließen.
Fazit: Meine Prognose wurde von der Realität in Schutt und Asche gelegt. Leider haben sich Schaaf’s Jungs nicht berappelt.
St. Pauli: Als Lokal-Patriot und auch als jemand, dem die Kiez-Kicker durchaus sympathisch sind, tut mir der Abstieg sehr leid. Aber man hat es leider nicht geschafft, die Hinrunde auch nur Ansatzweise zu wiederholen. Und wer sich dann noch 8 Tore von einem anderen Klub einschenken läßt – auch wenn der Bayern München heißt – hat in der Form in der Bundesliga nichts zu suchen.
Da ist, kann und darf auch Stanislawskis Wechsel nach Hoffenheim – auch wenn wohlmöglich zu früh bekanntgegeben – kein Alibi sein
Fazit: Meine Prognose sah deutlich besser aus.
1. FC Köln: Die Kölner haben sich ordentlich berappelt. Frank Schäfer hat das Team tatsächlich noch in die Spur bekommen und sich den überwiegenden Anteil am 10. Tabellenplatz erabeitet. Durchaus schade, das er noch vor Saisonende die Brocken hingeworfen hat.
Fazit: Lief für die Domstädter deutlich besser als von mir orakelt. Ich hatte durchaus den direkten Abstieg einkalkuliert.
VfB Stuttgart: Wie heißt es so schön? Noch einmal gutgegangen. Labbadia hatte eine schwere Aufgabe übernommen, die er letztendlich aber doch gut gelöst hat. Die nächste Saison sollte man aber doch besser abschneiden als Platz 12.
Fazit: Meine Prognose eines zweistelligen Tabellenplatzes am Ende traf ein
Borussia Mönchengladbach: Glückwunsch an die ‚Fohlen‘-Elf, das sie sich noch die Chance erabeitet hat, über zwei zusätzliche Spiele vielleicht doch noch die Liga zu halten. Was aber – wie Favre ja auch stets betont – noch lange nicht den Klassenerhalt bedeutet. Schließlich wissen auch Bochum und sein Trainer was es heißt, um den Auftsieg in Liga 1 zu kämpfen.
Hätte man das in Gladbach eher gewusst, und den Trainerwechsel zwei Wochen früher durchgeführt – und auch dann Favre geholt, wäre das Zittern jetzt wohlmöglich schon vorbei, und Felix Magath dürfte sich gegen den / seinen ersten Abstieg aus der Beletage des deutschen Fussballs noch wehren müssen.
Fazit: Ich hatte sie – nicht wirklich überraschend wie ich denke – für den direkten Abstieg auf dem Zettel.