Das sagen zwei Studien-Autoren der Otto-Brenner-Stiftung.
Sie haben sich an die Arbeit gemacht und versucht, dem Mythos BILD-Zeitung seinen Zauber zu nehmen. Und sie stellen eine durchaus nicht uninteressante These auf:
Die Bild-Zeitung ist nicht nur kein journalistisches Produkt, sie kann eigentlich auch gar nicht als polarisierend betitelt werden.
Denn um zu polarisieren, bräuchte es nicht nur bekennende Gegner eines solchen Machwerkes. Es müsste auch Anhänger von selbigem geben. Aber wer hat sich schon öffentlich als Fan des Blattes geoutet? Die wenigsten. Weshalb man sie in Berlin auch ‚die schweigende Mehrheit‘ nennt.
Wie die Studien-Autoren Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz darauf kommen, das die ‚Umweltverschmutzung‘ kein journalistisches Produkt ist? Eigentlich recht einfach:
Ein journalistisches Produkt hat die Aufgabe seinen Leser zu informieren. Das jedoch ist – wie die meisten sicher schon mitbekommen haben – bei der BILD in den seltensten Momenten der Fall. Das Teil, mit dem man sich angeblich seine Meinung bilden soll, möchte nicht informieren und somit die Realität abbilden.
Die Macher des ‚Schmierblattes‘ wollen dem Leser nur ihre eigene Weltsicht verkaufen. Und schafft man das nicht, wird eben so getan als ob man die Realität widerspiegelt.
Was nicht ins Anforderungs-Raster und somit in die Weltsicht der Redaktionen passt, bleibt eben auf der Strecke. Und das ist dabei leider allzuoft die Wahrheit.
Aufgedeckt hat man diese – für viele wie erwähnt nicht gerade neue Erkenntnis – am Beispiel der Euro- und Griechenland-Krise. Hier wurden laut der Studie von der Zeitung keine der Realität entsprechenden Fakten dem Leser vermittelt, sondern eine Art Storyboard welches sozusagen von den Mitarbeitern der Zeitung geschrieben wurde.
Das hatte den Sinn, seinen Lesern eben nicht die wirklichen Realitäten zu schildern und wissen zu lassen. Sondern es sollte die niederen Instinkte der Leserschaft mit alten und teilweise schon überholt geglaubten Ressentiments ansprechen.
Schließlich verkauft sich das auch am besten. Und somit dürfte das das einzig wirklich anzunehmende Ziel des ‚Vorzeigeprodukts‘ aus dem Hause Axel Springer sein: Mit möglichst wenig Realität, fehlender journalistischer Recherche und ebensolcher Sorgfalt dem Leser das Geld aus der Tasche zu leiern.
Das war bislang erfolgreich, ist es heute immer noch und wird es (wohl leider) auch immer bleiben…
Update 12.04.11: Es gibt eine Webseite zur und über die Studie. Und das natürlich im BILD-Style