Wer sich das Programm der öffentlicht-rechtlichen Fernsehsender hierzulande anschaut, kommt aus dem Grübeln und oft auch aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Da wird mit Geld, das den Sendern ja nicht einmal gehört, sondern sozusagen ‚Zwangseingetriebene‘, sauer verdiente Gebührengelder sind, rumgeschmissen das es manchmal nur so kracht.
Die neueste Krönung der ganzen Geschichte leistet sich jetzt das ZDF.
Dort hat man es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht, um die Übertragungsrechte der Champions-League mitzubieten. Die (jährlichen) Kosten, sollte man in Mainz den Zuschlag bekommen, muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen:
Experten rechnen mit bis zu 50 Millionen Euro, die das ZDF dann an die UEFA würde überweisen müssen. Und da die Rechte über drei Jahre laufen (2012 – 2015) sind dies an die schlappe 150 Millionen Euro.
Nicht das mich hier wer falsch versteht: Ich gucke auch gerne Fussball. Aber sicher nicht bei ARD oder ZDF, sondern bei sky. Auch weil sie dort wesentlich fachkundigere Leute und einen ganz anderen Übertragungsstil haben, als die Labertaschen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Aber: Die Leichtathletik WM dieses Jahr und in 2013 wird man sehr wahrscheinlich nicht übertragen – weder im Senderverbund noch bei denen aus der Narrenhochburg. Und warum? Weil 12 Mio. für die Übertragungsrechte zu teuer sein sollen.
Nur warum sollte das ZDF auch besser sein wie die Kollegen der ARD? Die haben schließlich für die Übetragungsrechte von Box-Veranstaltungen in den Jahren 2013 – 2015 54 Mio. Euro ausgegeben.
Und wofür? Für mal eben einen K.O. nach 1 Minute in der ersten Runde? Gratulation, über solch einen Stundenlohn würde ich mich anstelle der Box-Promoter / -Promotions auch freuen.
Da ist die Begründung, weshalb man die LA-WM nicht übertragen will ja an Schwachsinnigkeit nicht mehr zu überbieten. Denn man begründet seine Weigerung die Weltmeisterschaften den Leuten ins Haus zu liefern wie folgt:
Gebührengelder seien nicht dazu da, Sportrechteagenturen die Kassen zu füllen. Außerdem sei man aufgefordert, generell im Sportsegment zu sparen.
Und noch stärker anfangen zu lachen kann man, wenn man bedenkt, das der ab 2013 gültige 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag nach 20 h die Möglichkeit des Sponsoring stark einschränkt.
Aber die Champions-League wird nun einmal von – momentan 3 – großen Global-Playern gesponsert: Mastercard, Unicredit und Ford. Bedenkt man dann noch dazu, das die UEFA den Sendern detaillierte Vorschriften macht, wie man diese Geldgeber ins rechte Licht zu rücken hat, wird das ganze zur Farce.
Noch dazu findet im Normalfall keine CL-Partie vor 20:15 h statt. Sponsoring wie es die UEFA zur Pflicht macht, wäre dann gar nicht möglich.
Es ist sehr wahrscheinlich auch nicht damit zu rechnen, das die Schweizer wegen des ZDF ihre komplette Zeitplanung über den Haufen werfen werden. Zumal die meisten Menschen eben abends vor der Glotze sitzen und nicht am Vorabend.
Sieht der angesprochene RGebStV zudem doch auch noch vor, das nur Spiele mit deutscher Beteiligung von den Einschränkungen des Vertrages bezüglich des Sponsoring ausgenommen sind. Und das auch nur, wenn eine deutsche Mannschaft im Finale spielt.
Da das aber höchstens einmal in drei Jahren passiert, wäre es also absolut rausgeschmissenes Geld. Dann könnte man beim ZDF auch gleich das Geld durch den Kamin jagen. Es käme das selbe Ergebniss dabei heraus: Verbranntes Geld.
Ich glaube es wird wirklich Zeit, das ARD und ZDF die Gebühren-Geldquelle abgedreht wird.
Denn sie haben den Auftrag der Grundversorgung. Und da sie den nicht nur bei der Leichtathletik nicht erfüllen, verwirken sie sich eigentlich das Recht auf unser Geld.