Guttenbergs Rücktritt

Lange hats gedauert, doch nun ist es vollbracht:

Wohl vor allem die steigende Kritik aus den eigenen Reihen hat zu Guttenberg zum Rücktritt veranlasst.

Aber schon gibt es auch Stimmen, die sagen, es wird nicht der endgültige Abschied von zu Guttenberg von der (Bundes)politischen Bühne gewesen sein. Einige Beobachter sind sich durchaus sicher, das KTzG in absehbarer Zukunft wieder auf einen Sessel in wichtiger Bundespolitischer Funktion zurückkehren wird.

Ich habe eigentlich bis in die letzten Tage gesagt, das ich diese Hatz nicht so wirklich nachvollziehen kann. Gut, ungerechtfertigt kopiert ist und bleibt ungerechtfertigt kopiert.

Aber die Art und Weise wie man ihm hinterher ist, war mir nicht ganz koscher.

Jedoch muss ich jetzt sagen, wenn man solche Nachrichten sieht, dann kommt man doch ins Grübeln und fragt sich zwangsläufig, was läuft bzw. lief da sonst noch, wovon wir heute noch nichts wissen?

Ich bleibe aber dabei, das hier Hatz auf jemanden gemacht wurde, nicht (nur) weil er kopiert hat. Sondern diese Jagd wurde (auch) veranstaltet weil der sonst übliche Mechanismus nicht gegriffen hat. Der da nämlich so aussieht, das man jemanden erst einmal schön und lange in den Himmel lobt, um ihn dann – rumms – abzusägen.

Und das hat in diesem Falle nicht gegriffen. Und wenn diese Methode eigentlich immer Erfolg hat, dann muss es ja auch in solchen Fällen klappen. Nun, wie man sieht: Ausdauer zahlt sich aus!

Aber ist nicht der Zeitpunkt auch etwas auffällig?

Gut, von Guttenberg behauptet, er hätte erst einmal seine Bundeswehr-Reform soweit voranbringen müssen, das er seinem Nachfolger ein bestelltes Haus hinterläßt. Und er hätte, wäre er früher zurückgetreten, die Beerdigung der drei in Afghanistan ermordeten Bundeswehr-Soldaten in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit in den Hintergrund gerückt.

Ist sie das so nicht eh schon, oder ist sie es nicht gerade deshalb weil es bis zum Rücktritt solange andauerte?

Aber ist Guttenberg nicht auch irgendwie Clever? Schließlich haben wir heute den ersten März! Wenn ich das richtig sehe, dürfte sich die Tatsache, das diese Organisatorischen Dinge eine Woche Zeit in Anspruch genommen und somit einen Rücktritt vor dem Monatswechsel nicht zugelassen haben sollen, positiv in seinem Geldbeutel bemerkbar machen.

Was die Ansicht einiger Experten anbetrifft, so glaube ich durchaus auch, das zu Guttenberg nicht für immer von der (Bundes)polititischen Bühne abgetreten ist. Es sei denn, eine mögliche Anklage durch die Staatsanwaltschaft bringt ihm mehr als eine Geldstrafe ein.

Eine Bewährungsstrafe – die ich nicht annehme – könnte ihn allerdings als einen möglichen zukünftigen Minister völlig untragbar werden lassen.

Aber ansonsten hat das Gedächtnis der Presse und der Öffentlichkeit einen zu ausgeprägten Zustand an Alzheimer als das die jetzige Plagiats-Affäre Guttenbergs Zukunft zu sehr im Weg stehen dürfte.

1 Gedanke zu „Guttenbergs Rücktritt“

  1. Ich fand den ganzen Rummel um Gutenberg übrig. Im Guten wie im Schlechten. Will uns die Politik für dumm verkaufen.
    Wer Fehler sucht der findet sie auch! Wäre es nicht die Doktor Arbeit gewesen hätten sie ihm aus einer anderen Sache einen Strick gedreht.
    Ich fand die Diskussionen im Fernsehen teilweise ohne jegliches Niveau!
    Wie die Geier haben die anderen Politiker über ihn hergezogen … herje und diese Menschen sollen unsere Demokratie verdrehten?

    Aber das hast du ja auch schon in deinen anderen Artikel schon gut thematisiert!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar