Monika Lierhaus’ Engagement bei der Fernseh-Lotterie

Ihr erster Auftritt nach zweijähriger Abstinenz von der Fernsehkamera während der Verleihung der goldenen Kamera hat viele Menschen emotional tief bewegt.

Bis auf die engsten Angehörigen, Freunde und Teilen bei ihrem Arbeitgeber – der ARD – wußte bis zu dem Zeitpunkt wohl niemand, was mit Monika Lierhaus passiert war und weshalb sie so lange nicht vor der Fernsehkamera stehen und ihren überaus geliebten Beruf nachgehen konnte.

Aber wo einem Zuneigung und Sympathie entgegenschlägt, da kann man – nein, da muss man auch mit den Kritikern rechnen, die plötzlich aus ihren Rattenlöchern gekrochen kommen.

Einige konnten mit diesem emotionalen und in ihren Augen wohl fast mehr als kitschigen Auftritt nichts anfangen. Bzw. fanden ihn überzogen.

Richtig Gegenwind schlug ihr dann aber entgegen, als bekannt wurde, das sie die Nachfolgerin von Frank Elstner als Botschafter der ARD-Fernseh-Lotterie ‚Ein Platz an der Sonne‘ werden würde.

An sich ja nichts, das weiter dieses Aufhebens wert wäre, wäre nicht auch durchgesickert, wieviel Gehalt sie pro Jahr von der Organisation bekommt.

Gut, 450.000 € sind kein Pappenstiel.

Aber ist das nicht vieleher der typisch deutsche Neid-Faktor, der ihr das nicht gönnt?

Ist das nicht wieder einmal total typisch deutsches Verhalten nach dem Motto: Die bekommt mehr wie ich, das ist aber gemein?

Man sollte sich bei aller Kritik mal ein paar Dinge durch den Kopf gehen lassen:

1. Die Frau war zwei Jahre lang krank. Da sie als Freiberuflerin, was die Moderatoren bei der ARD nun einmal sind, tätig ist / war, dürfte sie somit auch kein regelmäßiges Einkommen erhalten haben. Auch wenn die ARD ihr ihren Platz im Team der Sportschau freundlicherweise freigehalten hat und noch immer hält.

2. So wie ich Frau Lierhaus als Mensch in ihrer Situation einschätze, wird nicht sie auf die Fernseh-Lotterie zugegangen sein, und um einen Job angefragt haben.

Daraus folgere ich

3. das nicht Frau Lierhaus diese Summe als Forderung auf den Tisch gelegt haben wird, sondern die Organisation wird ihr das angeboten haben.

Also ist doch – wenn es überhaupt etwas zu kritsieren gibt – nicht Frau Lierhaus die Adresse, sondern die Fernseh-Lotterie, welche dazu nicht einmal von den Fernseh-Gebühren bezahlt bzw. unterstützt wird.

Wenn dann noch – wie ich schon einmal irgendwo gelesen habe – behauptet wird, andere würden die Arbeit, welche mit diesem Engagement verbunden sein wird, kostenlos und für umme machen, dann sage ich: Zeig sie mir!

Denn Frau Lierhaus‘ Arbeit für die Lotterie besteht schließlich nicht nur darin, sich einmal die Woche ins Studio zu setzen und da ein paar Zahlen vorzulesen. Sondern sie muss bezüglich dieser Vereinbarung / dieses Vertrages auch repräsentative Aufgaben wahrnehmen.

Und werden da nicht Fussballer & Co. noch wesentlich besser für bezahlt, das sie da hin und wieder irgendwo in einem Autohaus rumstehen oder mal in eine Kamera grinsen. Die machen das schließlich nicht, weil sie nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen, sondern weil das in ihren Verträgen festgeschrieben ist.

Und statt jetzt wegen dieser Summe wohlmöglich die Lotterie abzustrafen in dem man seine Lose kündigt, sollten wir uns meiner Meinung nach für Frau Lierhaus freuen, das sie langsam auf dem Weg ist, in ein einigermaßen normales Leben zurückzufinden.

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