Heute morgen hörte ich bei NDR 1 Niedersachsen, das Ralph Siegel – auch genannt Mr. Grand Prix – mal wieder ein Interview gegeben hat / haben soll.
Dabei muss er sich wohl mal wieder über die Stars ausgelassen haben, die er ‚gemacht‘ hat.
Ich denke, wir können doch heute froh sein, das man den selbsternannten Gott der Schlager-Komponisten vor ein paar Jahren mehr oder minder schnell abgesägt hat. So jemanden wie Ralph Siegel braucht meiner Meinung nach heute kein Mensch mehr.
Er hat Jahrelang, oder besser gesagt Jahrzehntelang die Schlagerlandschaft beherrscht. Und dabei nicht wenige Erfolge erzielt. Aber irgendwann muss eben auch mal Schluss sein. Und diesen Punkt hat Mister GP in meinen Augen mehr oder weniger dezent verpasst.
Vor 20 oder 30 jahren konnte man mit seinen Songs ja auch noch etwas anfangen.
Gruppen wie Dschinghis Khan, Wind und die Les Humphries Singers sind ja auch heute noch den meisten ein Begriff und deren Lieder Gassenhauer.
Solo-Interpreten wie Katja Ebstein, Lena Valaitis, Corinna May und vor allem natürlich Nicole hat er maßgeblich geprägt und mit seinen Kompositionen erfolgreich gemacht.
Aber vor allem den Absprung ’seines‘ Ziehkindes Nicole hat er wohl nie so wirklich weggesteckt.
Das die Frau flügge geworden ist, und sich nach einem anderen Komponisten und Texter umgesehen hat, hat ihr gut getan. Für Herrn Siegel allerdings scheint damals eine Welt zusammengebrochen zu sein.
Aber – um auf das angesprochene Interview zurückzukommen, das er vor kurzem gegeben haben muss – wo er Recht hat, hat er Recht. Wenn auch in einem Aspekt den er so sicherlich nicht angedacht hatte.
Denn er soll – wie erwähnt – ja geäußert haben, das ’seine‘ Stars ohne ihn heute nicht da wären, wo sie eben sind.
Tja, und bei Rex Gildo ist das ja – wie wir alle wissen – der Friedhof.
Und ich denke, das er da mal wirklich die Wahrheit gesagt hat: Auch wenn in den wahrscheinlichen Suizid von Rex sicher noch andere Faktoren hineingespielt haben, ist ein wunder Punkt sicher auch, das er – Ralph Siegel – ihm immer nur diese Friede-Freude-Eierkuchen und sind-wir-heute-wieder-lustig-Liedchen verpasst hat.
Wenn ich mich nämlich richtig entsinne, war es überhaupt nicht im Sinne von Rex Gildo, das er immer nur diese Weichspül-Schlager trällern musste. Er hätte soweit ich weiß gerne auch andere Songs gesungen. Aber er konnte oder durfte nicht.
Schließlich brachte das immer gut Geld!
Hätten Siegel und sein Team diesem sicher nicht unbegabten Mann aber – anstatt immer auf der gleiche Welle zu surfen – langsam und stetig einem Wandel in der Musik unterzogen, hätten seine Fans das sicher mitgemacht und sich nicht in Grausen abgewandt.
Und vielleicht hätte es Rex Gildo noch ein paar Jahre länger gegeben. Vielleicht oder wahrscheinlich auch zur Freude seiner Fans