Die Jahreshauptversammlung des 1. FC Köln …

… oder ‚Viel Wirbel um nichts!?

Was wurde nicht alles in Bezug auf die gestrige Jahreshauptversammlung des 1. FC Köln geschrieben, geredet, prognostiziert und prohezeit?

Und: Alles nur heiße Luft?

So muss man es wohl bei Licht betrachtet bezeichnen.

Weder Overath, der bis kurz vor der JHV Noch ’schwankte‘ – weil er selbst nicht wusste ob er zurücktritt oder nicht – ließ etwas verlauten, das man als Außenstehender eine profunde Aussage nennen kann. Noch ist Michael Meier, der wohl momentan am meisten gehasste Mann auf der Brücke des Jecken Klubs vom Rhein, geschasst worden.

Und auch vom Vizepräsidenten kann man, jedenfalls was seine Aussagen die man in den Nachrichten ‚bewundern‘ durfte, nur sagen, das er zwar viel erzählt aber nichts gesagt hat.

In den Reihen des Traditionsklubs ist in der letzten Zeit – man muss den Zeitraum wohl mehr mit Monaten und Jahren betiteln als mit Wochen – einiges schief gelaufen.

Ich habe mich schon Ende 2005 gefragt, warum man ausgerechnet Michael Meier als Manager verpflichtet hat. Und ausgerechnet so kurz nach dem er bei der Borussia aus Dortmund – wie es bei Wikipedia so schön heißt – nicht mehr weiter beschäftigt wurde.

Dem Mann, so denke ich, hätte eine längere 1. und 2. Bundesliga-Abstinenz sehr gut getan, nach dem er zusammen mit Gert Niebaum das gelb-schwarze Schiff wohl fast auf Grund gelegt hätte.

Das soll jetzt absolut nicht heißen, das er von seinem Hauptaufgabengebiet keine Ahnung oder das er ohne Kompetenz wäre. Schließlich hat er in Dortmund über eine Dekade so gut gearbeitet, das man Deutscher Meister und anschließen Champions-League-Sieger wurde.

Aber eben nur auf seinen Fachgebieten. Und auch wenn man Fußballer war, heißt das noch lange nicht, das man auf leitender Ebene damit erfolgreich ist. Und ein studierter Volks- und Betriebswirtschaftler ist eben auch mehr ein Mann des Schreibtisches als ein Mann der an vorderster Stelle malocht.

Natürlich hat er dem FC Köln geholfen, wieder in die Bundesliga aufzusteigen.

Aber was es heißt dutzende verschiedene Spieler zu verpflichten, je nach Gusto des Trainers wohlmöglich noch, hat doch gerade der Verein gezeigt, der den Kölnern am letzten Wochenende richtig einen eingeschenkt hat.

Ich glaube, der Fohlen-Klub ist in den Jahren um 2005 – 2007/08 nicht einmal mit nur 47 Spielern ausgekommen. Und was hat es denen gebracht? Nichts. Sie stehen da, wo jetzt auch Köln steht. Nur – wie ich denke – schon ein paar Schritte weiter, was das umsetzen neuer Konzepte betrifft. Wenn auch nicht ganz freiwillig.

Und natürlich hat er auch geholfen, Prinz Poldi wieder zu seinem Heimatverein, der ihn groß machte, zurückzubringen.

Aber da liegt auch ein weiteres Problem: Mit der Vergangenheit, die noch so schön und toll gewesen sein mag, gewinnt man keine Spiele, wird man nicht automatisch in die Europa-League oder gar noch weiter höher kommen.

Podolski hat sich in München nicht durchgesetzt. Gut, das ist anderen auch schon passiert.

Nur muss man sich auch fragen, warum hat er sich nicht durchgesetzt? Nur weil ihm das rheinische Wasser gefehlt hat? Sicher nicht. Das Wasser der Isar ist genauso gut oder schlecht, wie das des Rheins.

Er braucht, so denke ich, einen Trainer, der ihm immer gut zuredet. Das war mit Felix Magath und Ottmar Hitzfeld vermutlich nie der Fall. Und bei Jürgen Klinsmann dürfte man in dieser Hinsicht auch den einen oder anderen Zweifel haben.

In Köln unter Soldo hingegen war es wohl schon eher gegeben. Vielleicht hat man ihm da sogar zu sehr ‚gut zugeredet‘.

Und er darf nicht im Mittelpunkt stehen. In München aber steht jeder im Mittelpunkt (der Presse und Öffentlichkeit) der das Glück – oder sollte man es in diesem Falle eher Pech nennen – hat, am Wochenende im Profi-Kader und mehr als 2 Minuten auf dem Platz zu stehen.

In Köln ist letzteres erst recht nicht der Fall. Da strahlen nicht nur ein oder zwei Scheinwerfer auf ihn – und gerade respektive nur auf ihn – herab, sondern mehrere dutzend.

Auch wenn mich Köln-Fans jetzt gerne teeren und federn würden:

Das hätte man von seiten des Vereins wissen müssen, wie ich meine. Man hätte den Fans bei allem Verständnis für ihre Sehnsucht nach ‚ihrem Prinz Poldi‘ nicht den Gefallen tun dürfen, ihn um jeden Preis wieder zurückzuholen.

Für Lukas wäre jeder andere Verein – auch im Ausland – eine Chance gewesen, endlich wieder konstant das zu zeigen, was er in der National-Elf regelmäßig zeigt: gute Leistungen und das eine oder andere Tor.

Der Karneval hat gerade erst begonnen. Und die Möglichkeit, das er eher zuende ist als der Knatsch beim FC Kölle ist durchaus vorhanden.

Jedenfalls solange man in der Führungsetage weiter auf Zeit setzt, anstatt endlich mal Taten sehen zu lassen.

Hoffen wir – auch für ihn – das Michael Meier nicht ein zweites Borussia Dortmund widerfährt. Wobei ihm diesmal ja ein entsprechender Kompagnon fehlen dürfte. Auch wenn er vom Präsidenten die Rückendeckung hat

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